Paul-Celan-Preis 2012

"Ganz verschiedene Tonlagen"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Paul-Celan-Preis geht in diesem Jahr an Dorothea Trottenberg. Der Deutsche Literaturfonds ehrt mit der Auszeichnung das Gesamtwerk der Übersetzerin. Der Preis wird am 11. Oktober während der Frankfurter Buchmesse überreicht.

Der vom Deutschen Literaturfonds jährlich für eine herausragende Übersetzung in Deutsche verliehene Paul-Celan-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Dorothea Trottenberg wird für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet, teilt der Literaturfonds mit, das zahlreiche Übersetzungen aus dem Russischen umfasst, darunter Werke von stilistisch so unterschiedlichen Autoren wie Lew Tolstoj, Iwan Bunin, Wladimir Sorokin und Andrej Gelassimow. Die Jury beeindruckte ihr Können und ihr Geschick, für ganz verschiedene Tonlagen – von der Hochsprache bis hin zu einer vulgären Diktion – eine überzeugende deutsche Entsprechung zu finden. Vor allem in ihrer Übersetzung von Gelassimows "Durst" über einen ehemaligen Tschetschenien-Kämpfer gebe sie die Fülle der sprachlichen Register kongenial wieder.

Dorothea Trottenberg wurde 1957 in Dortmund geboren, absolvierte eine Ausbildung zur  Diplombibliothekarin und studierte anschließend Slavistik in Köln und Leningrad. Sie arbeitet heute als Fachreferentin für Slavistik und Osteuropa-Studien an der Universitätsbibliothek in Basel und als freiberufliche Übersetzerin für Russisch.
 
Die Verleihung des Paul-Celan-Preises findet am 11. Oktober während der Frankfurter Buchmesse statt. Die Laudatio hält die Übersetzerin und Lektorin Katharina Raabe.