Thalia

Schließung in Essen: Thalia soll getäuscht haben

22. Juli 2012
von Börsenblatt
In einem emotionalen Bericht erhebt der "Westen" heute Vorwürfe gegen Thalia: "Der Abschied von der Buchhandelskette Thalia", heißt es im Artikel, sei offenbar "keineswegs so zwangsläufig, wie er von der Hagener Unternehmenszentrale noch am Dienstag behauptet wurde."

"Es gab es sehr wohl die Chance, sich kleiner zu setzen. Dem Vernehmen nach wurde der Mietvertrag erst im Sommer vergangenen Jahres um zehn Jahre verlängert", ist in der Meldung zu lesen. Der neue Mietpreis soll "informierten Kreisen" zufolge sogar deutlich unter dem alten gelegen haben. Die Nationalbank, Eigentümer des denkmalgeschützten Baedekerhauses, habe die zweite Etage künftig selber nutzen wollen.

Damit habe Thalia bewusst die Unwahrheit über die Mietoptionen verbreitet: Eine sinnvolle Flächenreduzierung oder Untervermietungsei nicht möglich gewesen, der Standort sei zu groß, hatte Thalia die Schließung kommentiert.

Thalia-Sprecherin Mirjam Berle dementierte gegenüber der Zeitung noch einmal in aller Deutlichkeit, dass es keine Möglichkeit zur Flächenreduzierung gegeben habe: "Menschen, die Dinge zu wissen meinen, gibt es bei solchen Sachen immer", so Berle. Von Seiten der Nationalbank erhielt die Zeitung keinen Kommentar, der verantwortliche Mitarbeiter sei zurzeit in Urlaub.

Die Textilkette Peek & Cloppenburg möchte im Oktober die Thalia-Räume im Erdgeschoss des Baedekerhauses übernehmen, meldet der "Westen" weiterhin.