Franz Cornelsen Bildungsholding

Von 190 auf 30: Arbeitsplatzabbau in Mannheim

25. Juli 2012
von Börsenblatt
Nach der von Cornelsen gestern angekündigten Kurskorrektur bleibt beim Bibliographischen Institut (BI) in Mannheim kein Stein auf dem anderen: Ersten Einschätzungen zufolge sinkt die Zahl der Mitarbeiter am Traditionsstandort von 190 – auf etwa 30.
Laut “Mannheimer Morgen” soll der BI-Betriebsrat die Umbaupläne mit Empörung und Unverständnis aufgenommen haben. "Das übertrifft unsere schlimmsten Erwartungen“, wird Betriebsratschef Michael Bauer zitiert. "Wir werden alles tun, um die Zerschlagung des Duden-Verlags zu verhindern." Welche Schritte er  unternehmen will, sagte er nicht. Holding-Geschäftsführer Alexander Bob verteidigt sich indessen gegenüber der Zeitung: Die geplanten Veränderungen seien der "einzige Weg, um das BI dauerhaft zu erhalten – auch wenn das traurigerweise viele Arbeitsplätze kosten wird", so Bob. "Die Erwartungen die wir hatten, als wir den Verlag übernommen haben, haben sich trotz aller Anstrengungen, auch von der Belegschaft, leider nicht erfüllt."

Cornelsen sucht, wie berichtet, für das Segment Kinder- und Jugendbuch einen Käufer, das Unternehmen will sich wieder stärker auf sein Kerngeschäft ausrichten (Schulen) und zudem sämtliche Buchaktivitäten in Berlin zusammenziehen. Die logische Folge: Am Standort Mannheim, wo lediglich die Sparte Sprachtechnologie verbleiben soll, werden deutlich weniger Mitarbeiter gebraucht – nur 30 von etwa 190, rechnet der "Mannheimer Morgen" vor.