E-Book

USA: Mehr E-Book-Kunden kaufen auch gedruckte Bücher

3. August 2012
von Börsenblatt
Eine aktuelle Studie der Book Industry Group (BISG) zeigt, dass die Zahl der Hybridkäufer in den USA steigt: Lag der Anteil der Kunden, die ausschließlich oder überwiegend E-Books kaufen, im August 2011 noch bei 70 Prozent, fiel er bis Mai 2012 auf 60 Prozent.

Entsprechend stieg im selben Zeitraum der Anteil der Käufer, die keine Präferenz für E-Books oder gedruckte Bücher haben, oder die einige Genres als E-Books, andere in gedruckter Form bevorzugen, von 25 auf 34 Prozent.

Die Marktuntersuchung zeigt zudem, dass bei E-Book-Kunden der Kindle Fire inzwischen das häufigste Tablet ist und Apples iPad überholt hat. Die Zahl der Umfrage-Teilnehmer, die einen Kindle Fire besitzen, ist von August 2011 bis Mai 2012 um 13 Prozent auf 20 Prozent gewachsen. Hingegen besitzen gleichbleibend 17 Prozent ein iPad.

Der Anteil anderer Tablets liegt wesentlich niedriger: Nur fünf Prozent besitzen einen Nook von Barnes & Noble; acht Prozent haben ein anderes Android Tablet.

Tablets werden zur primären Leseplattform

Aus der BISG-Studie geht außerdem hervor, dass Multifunktionsgeräte wie Tablets zunehmend die Plattform für das elektronische Lesen werden. Die Nutzung reiner E-Reader für die Lektüre geht prozentual zurück. Beispielsweise lasen im August 2011 noch 48 Prozent der Befragten ihre E-Books auf dem Kindle E-Reader, im Mai 2012 hingegen nur noch 35 Prozent.

Die aktuellen Ergebnisse sind der jüngste Teil der auf mehrere Jahre angelegten Untersuchung "Consumer Attitude Toward E-Book Reading", die der Branchendienstleister und Bibliographiespezialist Bowker durchführt.

Auf dem Weg in den Hybridmarkt

Den Verlagen liefert die Studie wichtige Hinweise: E-Books werden – auch bei wachsendem Marktanteil – das gedruckte Buch in absehbarer Zeit nicht verdrängen. Sieht man von Substitutionseffekten in Teilbereichen des Markts ab (E-Books statt Paperbacks), entwickelt sich das Buchgeschäft in Richtung Hybridmarkt, in dem Inhalte wahlweise als E-Book oder Print-Titel (oder auch parallel in beiden Ausgabeformaten) gekauft werden.

Die Tatsache, dass immer häufiger Tablets als Leseplattform genutzt werden, spricht dafür, dass die Verlage zunehmend farbige und multimediale E-Books produzieren können.