Der Luchterhand Literaturverlag hat daraufhin eine "rückhaltlose Aufklärung" der Verlagsgeschichte in der NS-Zeit angekündigt, schreibt der "Tagesspiegel". Sollten die Taz-Vorwürfe zutreffen, "wäre dies extrem bestürzend und zutiefst beschämend", habe Luchterhand-Verleger Georg Reuchlein in einer Rundmail an die Verlagsautoren mitgeteilt.
Der Luchterhand Verlag, 1924 von Hermann Luchterhand gegründet, wurde 1987 an die niederländische Verlagsgruppe Wolters Kluwer verkauft, die kurz darauf den literarischen Teil des Hermann Luchterhand Verlags an die Arche Verlag AG Zürich weitergab. Seitdem firmiert dieser Teil des Verlags unter dem Verlagsnamen Luchterhand Literaturverlag; daneben gibt es weiterhin den Luchterhand-Fachverlag bei Wolters Kluwer Deutschland. 1994 erwarb der Münchner Wirtschaftsanwalt Dietrich von Boetticher den Literaturverlag, von dem ihn die Verlagsgruppe Random House (Bertelsmann) im Oktober 2001 übernahm.
Nachtrag: Am 13. August veröffentlichte der Luchterhand Literaturverlag eine Pressemitteilung zu den Vorwürfen. Hier geht es zu dieser. Angekündigt wird darin erneut die wissenschaftliche Aufarbeitung der Verlagsgeschichte im Dritten Reich.