Antiquariat

Varia Antiquaria 75

21. August 2012
von Börsenblatt
Deutschsprachige Tranchierbücher des Barock, Bibliotheksskandal in Neapel, Michael Solder in Münster. Neuigkeiten für Antiquare und Büchersammler.

Der Hamburger Sammler Uwe Frenzel hat eine Bibliografie zum Thema barocke Tranchierbücher erstellt, in der 70 Titel nach Autopsie beschrieben werden:

Uwe Frenzel: Deutschsprachige Tranchierbücher des Barock (1620–1724). Hamburg 2012. 128 S., 85 Abb., Leineneinband

Das im Selbstverlag veröffentlichte Werk kann für 70 Euro (abzgl. 10 Prozent Kollegenrabatt, zzgl. 4 Euro Versand) über das Bibliographica Antiquariat für Buchwesen und Bibliographie Christian Höflich bestellt werden (hoeflichbiblio@t-online.de).

Nach einem längeren Artikel von Elisabetta Povoledo über die empörenden Diebstähle in der Biblioteca dei Girolamini in Neapel in der "New York Times" vom 11. August hat jüngst auch Henning Klüver in der "Süddeutschen Zeitung" das Thema aufgegriffen und unter anderem mit dem Münchener Auktionator Herbert Schauer (Zisska & Schauer) gesprochen.

In den "Westfälischen Nachrichten" (und anderenorts) berichtet Julia Wäschenbach über den "wahren Herrn der Bücher in Wilsbergs Antiquariat", also den Antiquar Michael Solder in Münster. Zitat: "Solder ist ein geduldiger Kerl. Und das ist auch schon das Einzige, was seine Welt mit der des Films zu tun hat. 'Man kann sich gar nichts Gegensätzlicheres vorstellen', sagt er. 'Wenn die Fernsehleute herkommen, arbeiten sie anfallartig, ganz intensiv.' In seinem verwinkelten Laden in Münsters Innenstadt sitzt der 44-Jährige zwischen 10.000 alten Büchern. Morgens macht er die Buchhaltung. Nachmittags kommen Kunden. 'Hallo Herr Wilsberg, Sie sehen ja ganz anders aus!' sagen die Scherzbolde. Oder: 'Ist denn der Herr Wilsberg nicht da?'"