Patentstreit

Apple bezwingt Samsung

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Im Patentstreit zwischen Samsung und Apple wurde vergangenen Freitag ein folgenschweres Urteil gesprochen: US-Richter sprachen Apple eine Entschädigung von mehr als 1 Milliarde Dollar zu, weil Samsung mehrere Patente verletzt und Geschmacksmuster für seine Smartphones und Tablets übernommen haben soll. Die Samsung-Aktien rauschten daraufhin in den Keller, Medien sprechen von einem "Erdrutsch-Sieg" Apples.
Laut dem Mediendienst heise online soll Samsung durch mehrere Geräte sechs Patente und Geschmacksmuster des iPhones und iPads verletzt haben - also das Design und teilweise das Handling der Geräte des amerikanischen Konkurrenten kopiert haben. Die US-Richter wiesen außerdem die Vorwürfe Samsungs zurück, nach denen auch Apple beim südkoreanischen Unternehmen abgekupfert haben soll.

Das Urteil könnte weitreichende Folgen für den weltweiten Mobilfunkmarkt haben und dürfte den Auftakt zu einer Serie weiterer Urteile bilden, da die global agierenden Gerätehersteller einander weltweit vor die Gerichte zerren. Dabei geht es auch um die Vorherrschaft bei den Betriebssystemen: Apple ist es nach Einschätzung von Presseberichten gelungen, gegen Geräte mit Googles Android Betriebssystem wirksam vorzugehen. Der Rechtsstreit zwischen Apple und Samsung ist durch den Richtspruch noch lange nicht vom Tisch: Samsung will das Urteil mit allen juristischen Mitteln noch zu Fall bringen. Ohnehin betrifft das Urteil nur den US-Markt.

Während Apple nun feiert und in den USA sogar ein Vertriebsverbot für mehrere Samsung-Modelle erwirken möchte, rauschten nach dem Urteil vor einem kalifornischen Gericht die Aktion die Aktien des südkoreanischen Konzerns auf dem Börsenparkett Seouls in den Keller: Zeitweise sollen die Aktien bis zu acht Prozent an Wert verloren haben - ein Wertverlust von umgerechnet zehn Milliarden Euro, schreibt die "Zeit" in ihrer Online-Ausgabe.