Großbritannien

Krimiautoren kritisieren gefakte Rezensionen auf Amazon

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Die britische Crime Writers' Association CWA verurteilt gefakte Rezensionen auf den Seiten des Buchgroßhändlers Amazon und kündigt an, seine Mitgliedsbedingungen überarbeiten zu wollen.

Medienberichten zufolge hatte der britische Kriminalautor RJ Ellory unter verschiedenen Pseudonymen Rezensionen seiner eigenen Bücher auf der Amazon-Website veröffentlicht haben, der Selfpublisher John Locke soll laut New York Times gar bei einem Rezensionsdienstleister 300 Texte bestellt haben. 

Die Beurteilungen fielen positiv aus: Ellory soll seinen Krimi als "modernes Meisterwerk" gelobt haben und dafür fünf Sterne vergeben haben. Ellory soll sich jetzt für seinen "Aussetzer" entschuldigt haben.

Die Crime Writer's Asscociation reagierte mit einem Statement auf die jüngsten Vorfälle im Amazon-Rezensionswesen und verurteilte die Praktiken als unfair gegenüber Autoren und Lesern. Man wisse nicht, wie verbreitet diese Praktiken sind, weitere Schritte, auch in Richtung CWA-Mitgliedsschaftsbedingungen, würden eingeleitet.

In einem Brief an den "Daily Telegraph" haben 50 Autoren, darunter Ian Rankin, Lee Child und Val McDermid, ihre Verärgerung über die Buchrezensionen unter falschem Namen bei Amazon Luft gemacht. Der Mißbrauch würde dem Verlagswesen schaden, die freie und ehrliche Kommunikation unter den Lesern sei entscheidend beim Buchverkauf im Internet.