Vor knapp einem Jahr haben Sie den AKEP Award für neobooks gewonnen. Was hat die Auszeichnung ihrem Projekt gebracht?
Durch den Award sind gleich mehrere Zielgruppen auf uns aufmerksam geworden: Zum einen die Indie-Autoren, die auf unserer Plattform veröffentlichen möchten, zum anderen aber auch Brancheninterne wie Agenturen und andere Verlage, was zu einigen guten Kooperationen geführt hat. Heute kann ich sagen, dass sich die Bekanntheit von neobooks dadurch klar gesteigert hat.
Würden Sie Ihren Kollegen empfehlen, am Award 2012 teilzunehmen? Hilft vielleicht sogar die Anmeldung den Blick aufs eigene Produkt oder Projekt zu schärfen?
Ich würde es jedem empfehlen, allein schon, weil man für die Präsentation gezwungen ist, quasi die Essenz seines Projekts zu destillieren, den USP – das herausragende Leistungsmerkmal - herauszustellen, wie es im Marketingdeutsch so schön heißt. Wir haben damals intensiv an Formulierungen gefeilt und gemerkt, dass es nicht einfach zu vermitteln ist, weshalb gerade das eigene Projekt eine Auszeichnung wert ist.
Sie haben bei neobooks, ich zitiere aus der Laudatio, "alle Möglichkeiten der modernen Online-Welt genutzt und gleichzeitig die Stärken des traditionellen Publizierens überzeugend ausgespielt." Wie kommen Sie zu neuartigen Produkt-Ideen, wie gehen Sie damit bei Droemer Knaur um?
Wir versuchen, die Entwicklungen im Ausland und hierzulande genau zu verfolgen. Ebenso hören wir auf unsere Hauptzielgruppe, die Autoren – insbesondere auf deren Wünsche und Bedürfnisse im digitalen Zeitalter. Daneben sind uns unsere traditionellen Stärken sehr bewusst. Diese bringen wir in die Produktentwicklung ein, ohne dafür die Produkte zu verbiegen; es müssen daher beispielsweise auch einmal neue Workflows für ein neues Produkt geschaffen werden. Hier ist man bei Droemer Knaur offen für Vieles – Denkverbote gibt es keine.
Welche weiteren Schritte stehen bei neobooks in naher Zukunft an? Wo wollen Sie vielleicht "noch" besser werden?
Neobooks geht mit großen Schritten in Richtung Selfpublishing-Distributor: Im Moment läuft unsere Betaphase für die Auslieferung von E-Books an alle großen E-Book-Händler. Diesen Prozess gestalten wir mit den Autoren gemeinsam – über 350 haben sich bereits angemeldet. Wir hören insbesondere genau hin, welche Features sich die Autoren noch wünschen und versuchen, das umzusetzen.
Die Einreichfrist für den AKEP Award 2012 ist verlängert worden: Kurzentschlossene können sich noch bis zum 14. September um die Auszeichnung für die beste verlegerische Leistung im Bereich des Elektronischen Publizierens bewerben. Die Nominierten werden im Rahmen der Frankfurter Buchmesse am 10. Oktober 2012 auf der SPARKS Stage in Halle 4.2 vorgestellt und bekanntgegeben. Am Abend wird der Preisträger auf der ersten Digital Night Frankfurt, dem Branchentreffen der Electronic Publishing Szene gekürt.
Weitere Informationen www.akep-award.de
