Bilanz Frankfurter Buchmesse 2012

Mehr Publikum, weniger Fachbesucher

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Heute um 17.30 Uhr schloss die Frankfurter Buchmesse 2012 mit einem leichten Plus von drei Prozent am Publikumswochenende ihre Tore. Nach Einschätzung der Frankfurter Buchmesse spiegelt der minimale Rückgang bei Fachbesuchern von 1,6 Prozent, dass die Branche für alle Herausforderungen gut gerüstet und optimistisch ist.

Insgesamt wurden an den fünf Messetagen 281.753 Besucher gezählt, 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. 

"Der Mut und die Innovationskraft Europas, aber auch der internationalen Verlagsbranche, zeigte sich auch hier auf der Frankfurter Buchmesse", so Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. "Trotz der wirtschaftlichen Krise in Südeuropa waren alle wichtigen Vertreter des internationalen und europäischen Publishing hier in Frankfurt – und das Interesse an Übersetzungen aus den so genannten ‚kleinen Sprachräumen‘, aber auch an digitalen Projekten, nimmt zu", so Boos. Das habe sich auch an der wachsenden Bedeutung des inzwischen hochkomplex gewordenen Rechtehandels gezeigt: Das Literarische Agentenzentrum in Halle 6.0 wuchs um 4,4, Prozent gegenüber 2011: Rund 100 Agenten mehr als im Vorjahr absolvierten in diesem Jahr Termine, was einem Mehr von rund 1.300 Besprechungen am Tag entspricht.

"Man sollte es nicht glauben: Je globaler das Geschäft mit Büchern wird, desto größer wird das Bedürfnis, sich mindestens einmal im Jahr auf dieser Welt persönlich zu begegnen – und zwar in Frankfurt. Das Gespräch über Menschen und Bücher ist nicht zu ersetzen", so Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.  Unumstrittener Höhepunkt war die Präsentation des Ehrengasts Neuseeland, der mit sympathischem Understatement, einer viel gelobten Pavillion-Architektur und einer bunten Mischung aus Performance, Tanz, Gesang, Multimedia und hoher Literatur sowohl Fachbesucher als auch Publikum für sich einnahm.