Handbibliothek

Autopsie. Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945

11. November 2012
von Börsenblatt
Ein von Manfred Heiting und Roland Jaeger herausgegebener opulenter Sammelband widmet sich deutschsprachigen Fotobüchern und ihren Verlagen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der erste, mit zahlreichen Farbabbildungen hervorragend ausgestattete Band (der zweite Band ist für Frühjahr 2013 angekündigt) enthält neben einer Einleitung "Autopsie: Anschauung, Information und Analyse. Über die Sammlung zur Wissenschaft" von Mitherausgeber Manfred Heiting unter anderem instruktive Aufsätze von Dorothea Peters, Roland Jaeger, Thomas Wiegand, Rainer Stamm, Patrick Rössler, Janos Frecot, Sebastian Fitzner und Rolf Sachsse.

Geboten werden unter anderem Darstellungen wichtiger Fotobuch-Verlage und -Reihen (Hermann A. Wiechmann, Folkwang, Auriga, Deutscher Kunstverlag, Albertus, Hermann Reckendorf, Otto Schönstein u. a.).

Besonders eindrucksvolle politische und historische Zusammenhänge führt der abschließende Beitrag "Ideologische Inszenierungen. Fotografische Propaganda-Bücher von Staat, Partei und Militär" von Rolf Sachsse vor, in dem gerade nicht das künstlerisch wertvolle Fotobuch im Mittelpunkt steht, sondern die oft in hohen Auflagen herstellten Publikationen für ein breites Publikum.

Hinzuweisen ist schließlich auf die im Aufbau befindliche bibliografische Datenbank www.fotobuch-autopsie.de, in der künftig die Bücher des Themengebiets möglichst umfassend vorgestellt werden sollen.

Eine ausführliche Besprechung in der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat" folgt.

Weitere Details zum hier vorgestellten Werk finden sich auf der Website des Steidl Verlag, Göttingen: