Der Rowohlt-Verleger Alexander Fest sprach unter anderem über die Kettmannschen Paradoxien:
"Irgendwann lernte ich seine Zurückhaltung als Zeichen für die in ihm lebendigen Gegensätze zu begreifen, Unnachgiebigkeit einerseits und größte, immerwache Empfindsamkeit andererseits. Unnachgiebigkeit nicht nur, doch auch sich selbst gegenüber, Empfindsamkeit nur gegenüber anderen. Und schon sind wir im Feld der Kettmannschen Paradoxien. Ich muss vermuten, dass diese Paradoxien der Nährboden für viele seiner außergewöhnlichen Talente sind; gerade eben, beim Anhören der Reden, haben wir ja ein reiches, wenngleich noch immer unvollständiges Bild davon erhalten; Kettmann, der Tatkräftige und der Erfinderische, Kettmann, der glanzvolle Repräsentant, aber auch der zurückhaltende, Kettmann, der strenge, dann jedoch auch wieder gute und großzügige Menschen-Lehrer und Vorgesetzte. Aber das macht den vertrackten Mann nur noch vertrackter."
Die komplette Rede von Alexander Fest haben wir unten als PDF angehängt.
Verlagsleiterin Barbara Laugwitz erinnert sich unter anderem an einen Kugelschreiber:
"Ihre bewundernswerte Disziplin zeigte sich stets in Ihren berühmten "Reden an die Nation" auf der Vertretertagung – eingeleitet durch das gefürchtete Klopfen mit Ihrem Kugelschreiber, zunächst ganz leise gesprochen, sodass es mucksmäuschenstill im Natosaal wurde, und dann immer lauter und kräftiger. Diese Ansprachen lehrten mich, stets groß zu denken, Visionen zu haben, Risiken einzugehen, sich nie zufrieden zu geben. Egal, wie schwierig die Zeiten waren, Sie waren nie fatalistisch, sondern wiesen Lösungen auf und Wege, wie es weitergehen könnte."
Auch die komplette Rede von Barbara Laugwitz finden Sie unten als PDF.