Leistungsschutzrecht in Frankreich

Google kauft sich freie Hand für 60 Millionen Euro

4. Februar 2013
von Börsenblatt
In Frankreich haben sich Google und Verlage im Streit über ein Leistungsschutzrecht jetzt überraschend geeinigt: Laut Medienberichten zahlt Google einmalig 60 Millionen Euro in einen Innovationsfonds der Verlage. Die deutschen Verbände der Zeitungsverleger BDVZ und VDZ lehnen das Modell für Deutschland ab.

Die französischen Zeitungsverlage hatten von Google Gebühren für das Auflisten ihrer Artikel (mit kurzem Anriss der Inhalte) in den Suchdiensten des Onlineunternehmens verlangt, beide Parteien konnten sich lange nicht auf eine Lösung verständigen. Erst die kürzliche Drohung von Staatspräsident François Hollande, per Gesetz eine Sondersteuer einzuführen, hat die Streithähne zu einer Einigung gebracht. Diese ist laut Medienberichten von François Hollande und Eric Schmidt, Google, inzwischen unterzeichnet worden. Die Einmalzahlung von 60 Millionen Euro soll danach für Online-Nachrichtenprojekte der Verlage zur Verfügung stehen, die Vergabe regelt ein Dreiergremium (Google, Verlage, Regierung). Im Gegenzug darf Google künftig französische Verlagsseiten in seinen Suchergebnissen aufführen.

Die deutschen Verbände BDVZ und VDZ setzen für Deutschland auf eine gesetzliche Lösung.