In ihren Romanen und Erzählungen habe Pressler es vermocht, jüdisches Leben in der Zeit des Nationalsozialismus und danach dem deutschen Publikum, insbesondere den nachwachsenden Generationen, erzählerisch nahe zu bringen, heißt es in der Begründung des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Ihre schonungslose und mutige Darstellung "beschädigter Kindheiten" müsse als Plädoyer für eine offene und tolerante Gesellschaft begriffen werden. Mit ihren Übersetzungen aus dem Hebräischen, Jiddischen und Niederländischen sei es ihr zudem gelungen, Fremdheiten abzubauen und ein differenziertes, vielschichtiges Bild der israelischen Gesellschaft in der Folge des Holocaust zu vermitteln.
Mirjam Pressler hat mehr als 30 eigene Kinder- und Jugendbücher verfasst sowie zahlreiche Bücher übersetzt. Neben Pressler wird auch das Fritz Bauer Institut Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust geehrt.