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Verlage im "Dritten Reich"

5. März 2013
von Börsenblatt
Zur Leipziger Buchmesse veröffentlicht der Frankfurter Verlag Vittorio Klostermann einen von Klaus G. Saur, dem Vorsitzenden der Historischen Kommission des Börsenvereins, herausgegebenen Sammelband über Verlage im "Dritten Reich". Vorstellung am 12. März im Universitätsarchiv Leipzig in der Prager Straße 6.

Im Rahmen der diesjährigen Leipziger Buchmesse findet am nächsten Dienstag, 12. März, eine öffentliche Buchvorstellung statt. Vorgestellt wird das in diesen Tagen im Verlag Vittorio Klostermann in Frankfurt am Main erscheinende Buch:

Verlage im "Dritten Reich"
Hrsg. von Klaus G. Saur
2013. 264 Seiten. Kt 54,00 €
ISBN 978-3-465-04175-7
ZfBB Sonderband 109

Wenn man sich die Geschichte des deutschen Buchhandels und Verlagswesens vor Augen führt, so wird man keinen Vergleich finden zu den radikalen Veränderungen, die in einem Zeitraum von gerade einmal zwölf Jahren zwischen 1933 und 1945 stattfanden. Nicht nur wurden unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Schriftsteller wie Thomas und Heinrich Mann, Alfred Döblin, Franz Werfel und viele andere aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen. Das sogenannte Gleichschaltungsgesetz vom März 1933 hatte auch einschneidende Folgen für die Verlage und Buchhandlungen. Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig geriet unter massiven Druck, rund 100 Verlage wurden schon im Jahr 1933 verboten bzw. geschlossen oder arisiert. Die weiterhin in Deutschland publizierenden Verlage standen unter strenger Kontrolle, während die Parteiverlage aufblühten und ihre Publikationen in hohen Auflagen absetzen konnten. Die Beiträge dieses Bandes, der über die Fachwissenschaft hinaus auch für ein breiteres Publikum von Interesse ist, zeichnen ein Bild der verschiedensten Aspekte des Buchhandels- und Verlagswesen unter dem Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich.

Siegfried Lokatis wird das Buch, das die Tagung der Historischen Kommission des Börsenvereins im April 2011 in Leipzig dokumentiert, im Gespräch mit Klaus G. Saur und Jan-Pieter Barbian vorstellen. Die Veranstaltung findet im Universitätsarchiv Leipzig statt (Vortragsraum, Prager Str. 6, 04013 Leipzig). Beginn: 19:30 Uhr. Im Anschluss lädt der Verlag zu Wein und Brezeln ein.