Peter-Huchel-Preis für Monika Rinck

"Virtuos komponierter Gedichtband"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Lyrikerin Monika Rinck hat am 3. April den mit 10.000 Euro dotierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik 2013 empfangen. Ausgezeichnet wurde ihr Gedichtband "Honigprotokolle" (kookbooks) als beste Neuerscheinung des vergangenen Jahres.

Mit ihrem virtuos komponierten Gedichtband "Honigprotokolle", so die Jury in ihrer Begründung, konzipiere Monika Rinck "Sprache und Sprechen im 21. Jahrhundert als leidenschaftliches Plädoyer für die vibrierende Ordnung des Schwarms". Im Zusammenspiel von sinnlicher Weltbetrachtung, rhythmischer Rede und Gegenrede und vielstimmigem Gesang schaffe die subtile Aufzeichnungsform der "Honigprotokolle" einen poetischen Resonanzkörper von verblüffender Verweisdichte und analytischer Stringenz, der aus den Bewegungen des Denkens musikalische Funken schlägt.

Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, studierte Religionswissenschaft, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin und Yale. Sie veröffentlichte unter anderem das "Begriffsstudio 1996−2001" (2001; edition sutstein), "Ah, das Love-Ding!" (2006; kookbooks), "zum fernbleiben der umarmung − Gedichte" (2007; kookbooks), "Helle Verwirrung" (2009; kookbooks). Ihre literarischen Arbeiten wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ernst-Meister-Preis 2008, dem Georg-K.-Glaser-Preis 2010 und dem Kunstpreis Berlin, Literatur 2012. Monika Rinck lebt in Berlin.

Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1983 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten Ernst Jandl, Durs Grünbein, Thomas Kling, Oskar Pastior und Friederike Mayröcker.