Suhrkamp-Streit

Urteile statt Gespräche

9. April 2013
von Börsenblatt
Nun soll vorerst die Justiz den Fall Suhrkamp lösen: Barlachs Medienholding hat alle weiteren Mediationsgespräche abgesagt.

Die Zukunft des Suhrkamp Verlags bleibt weiter ungewiss und liegt zunächst in den Händen der Gerichte: Hans Barlach, Präsident des Verwaltungsrats der Medienholding AG (Pfäffikon), hat alle weiteren Mediationsgespräche mit der Siegfried und Ulla Unseld-Familienstiftung abgesagt. Dies hat der Suhrkamp Verlag bestätigt. Als Grund nennt Hans Barlach in einem offenen Brief an den "Spiegel", die Familienstiftung habe "mehrfach diese vertraulichen Gespräche instrumentalisiert, um ihre Positionen vor den Gerichten zu verbessern und in der Öffentlichkeit Stimmung zu machen".

Suhrkamp-Verlagssprecherin Tanja Postpischil erklärt zu diesem Vorwurf, Suhrkamp habe zu keinem Zeitpunkt über Inhalte der Mediationsgespräche etwas verlautbart.

Unklar ist nun, wie es weitergeht. Hans Barlach hat sich auf Anfrage bisher nicht zum weiteren Vorgehen geäußert. Er warb im "Spiegel" ein weiteres Mal "für einen neuen, erfahrenen, von allen Beteiligten respektierten Mitgesellschafter, der von beiden Gesellschaftern die Mehrheit erwirbt".

Im Gespräch sind laut Medienberichten neben Hubert Burda die Verleger Thomas Ganske und Stefan von Holtzbrinck. Auf letzteren deutet das Gerücht, dass Ex-Holtzbrinck-Manager Rüdiger Salat in die nun abgebrochenen Mediationsgespräche involviert gewesen sein soll.

Vorerst wird die Causa Suhrkamp also auf dem Rechtsweg fortgeführt. Suhrkamp hat erklärt, gegen die Entscheidung des Frankfurter Landgerichts auf Auszahlung von 2,2 Millionen Euro an die Medienholding in Berufung zu gehen.