Man befürworte zwar die Entwicklung einer Metadatendank und stehe grundsätzlich hinter dem Vorhaben, möchte aber die Erwartungen etwas bremsen, so Könemann. Insgesamt sei es für die Branche besser, bei dem Thema „mehr Bodenhaftung an den Tag zu legen“.
Die Kritik im Ausschuss richtete sich Könemann zufolge vor allem auf vier Punkte:
- die Aktivitäten der Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB. Das Unternehmen stehe mit seinem Geschäftsmodell – etwa in Sachen digitale Distribution – weiterhin in Konkurrenz zu vielen Zwischenbuchhändlern.
- die Erwartungen des Buchhandels an die Metadatenbank. Sie seien mittlerweile so hoch, dass sie sich kaum noch erfüllen ließen – kurzfristig schon gar nicht. Könemann: „Es wird einen Zusatznutzen geben, aber er wird aller Voraussicht nach nicht so groß sein, wie erhofft.“
- die Projektzeit. Eine Datenbank solchen Ausmaßes zu realisieren, bedeute enormen Investitionen - außerdem brauche ein solches Projekt Zeit. „Zwei oder drei Jahre reichen nicht aus.“
- die Projektkosten. Der Ausschuss habe immer wieder darauf hingewiesen, dass bei libreka! aufgrund der Kundenstruktur ein enormes Klumpenrisiko bestehe, erinnert Könemann. „Durch die Tolino-Allianz zeigt sich das jetzt, da kommen noch erhebliche Belastungen auf die Branche zu.“ Die Ausschussmitglieder gingen davon aus, dass der „libreka!-Euro, den Verlage mit ihrer Titelmeldung dem VLB zahlen, nicht ausreicht, um die Kosten zu decken“.