Als Verlagsstandort hat die einstige Buchstadt, nicht erst seit 1989/90, kräftig Federn lassen müssen – als Ausbildungsstadt rund ums Buch genießt Leipzig einen hervorragenden Ruf. Das gilt auch für den Studiengang Buch- und Medienproduktion der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), dessen Absolventen heute zwischen Hamburg, München und Frankfurt bereits kräftig mitmischen bei der Neujustierung des Verhältnisses zwischen Print- und digitaler Welt. Motiviert bis in die Haarspitzen sind die meisten, nur eines ist auffällig: Obwohl rund 80 Prozent der Studierenden bereits vor Studienbeginn eine Berufsausbildung absolviert haben, liegt die Quote derer, die einen Verlags- oder, noch besser: Herstellungshintergrund haben, erst bei zirka 25 Prozent.
Für Christian Ide, Professor für Verlagsherstellung an der HTWK, ist hier noch deutlich Luft nach oben: „Da wir deutschlandweit der einzige Studiengang sind, der dezidiert auf herstellerische Führungsaufgabe vorbereitet, wollen wir natürlich bevorzugt Auszubildende ansprechen, die ihre berufliche Zukunft in diesem Bereich sehen – und ihr Wissen mit einem Studium vertiefen wollen." Für diese ziemlich fest umrissene Zielgruppe haben sich die Leipziger nun etwas Besonderes ausgedacht – ein dreitägiges „Schnupperstudium" Anfang Juni.
Maximal 30 Verlags-Azubis erhalten dabei die Möglichkeit, in ausgewählten Vorlesungen und Workshops ein Stück Studienalltag zu erleben. Das Themenspektrum reicht von der Medienproduktion im Zeitalter von Kindle, iPad & Co. über die Konzeption und Entwicklung von Apps bis zum Bleisatz-Workshop im Museum für Druckkunst, einem Besuch der Deutschen Nationalbibliothek oder einer Geocoaching-Schnitzeljagd durchs Grafische Viertel. Nur logisch, dass die Leipziger bei ihrer Charme-Offensive auch die Reize ihrer Stadt ausspielen: Gemeinsames Grillen, ein Picknick im Clara-Park oder eine Nacht in Europas größtem Studentenclub, der Moritzbastei, stehen ebenfalls auf dem Programm. Übernachtet wird in Jugendherbergen oder Hostels; einige HTWK-Studenten laden sogar in ihre WG-Zimmer ein. Keine Frage: Auch für sie dürfte die Begegnung mit den Azubis spannend werden – wer könnte authentischer über die Verlagswelt da draußen berichten, die doch das künftige Arbeitsumfeld sein soll?
Ein Aspekt, den auch Ide im Hinterkopf hat: „Die Azubis sind letztlich auch Botschafter ihrer jeweiligen Unternehmen, die sich so als interessante, attraktive Arbeitgeber ins Gespräch bringen können." Ein Austausch über berufliche Chancen in einer im Umbruch befindlichen Branche, von dem am Ende beide Seiten profitieren. Beim Schnuppern ist schon mancher auf den Geschmack gekommen.
Termin: 6. bis 8. Juni, Leipzig
Infos und Anmeldeformular http://bmb.htwk-leipzig.de/de/branche/veranstaltungen/vorschau/schnuppe…
Auszubildende können sich mit ihren Fragen direkt ans studentische Vorbereitungsteam in Leipzig wenden: schnupperstudium@verlagsherstellung.de
