Der Azubi-Tausch, der in den Ausbildungsabschnitt im Vertrieb eingebunden ist, erweitert ihre Kenntnisse um den Weg, den die Verlagsprodukte weiter nehmen, und öffnet ihren Blick für Aspekte, auf die es im Buchhandel ankommt. „Ich fand es wichtig, den Alltag einer großen Buchhandlung zu erleben. Besonders aufgefallen sind mir die große Menge an täglichen Lieferungen, der eigentlich geringe Kontakt zu den Verlagen, die teils sehr aufwändige Recherche für die Kunden in den Datenbanken und die Remissionen“, fasst Ullstein-Azubi Marina Weiser zusammen.
Die selbstständige Beratung und der direkte Kontakt zu den Kunden haben ihr gezeigt, dass Kundenbindung und Stammkundschaft auch im Großbuchhandel eine Rolle spielen. „Es gibt erstaunlich viele Warengruppen und Fachbereiche. Aber der Kunde erwartet, dass man sich in dem speziellen Genre, das ihn interessiert, gut auskennt. Im Verlag dagegen hat man mit einem begrenzteren Themenbereich zu tun“, hebt die 25-Jährige hervor, die insbesondere das erweiterte Verständnis für den Verkauf im Einzelhandel für sich als positive Erfahrung verbucht.
"Die Zeit im Buchhandel ist wichtig, um mit den Endkunden in Kontakt zu kommen“, urteilt auch Lucas Humann. Den angehenden Medienkaufmann beeindruckte vor allem die Vielzahl an Kundenbestellungen und die große Fülle an Titeln. „Man sieht, dass jeder Quadratzentimeter genutzt wird, dass man viel Ware bewegen und sie kreativ präsentieren muss. Dabei werden Verpackungen, die in den Verlagen als innovativ gelten, knallhart dem Realitätstest unterzogen …“ Deutlich bewusst geworden ist dem jungen Verlagsmitarbeiter die große Rolle, die der stationäre Buchhandel für den Vertrieb innehat. „Hier hat man tatsächlich die Chance, Kunden für Bücher zu begeistern“, so Humann.
