Der Umbau bei der DBH geht weiter

Hugendubel tritt auf die Kostenbremse

29. Mai 2013
von Börsenblatt
Die DBH-Tochter Hugendubel denkt über weitere Schließungen und Verkleinerungen nach - und macht bei Weiland den nächsten Schritt: Auf die Umbenennung folgt jetzt der Umbau, auch personelle Einschnitte sind geplant.
Wie das Unternehmen bestätigt, geht es um „einzelne Filialen an den 20 Standorten“; insgesamt umfasst das ehemalige Weiland-Netz noch 34 Buchhandlungen. Nach dem Plan von Hugendubel sollen diese Läden nach der Umbenennung nun „organisatorisch und personell der Markt- beziehungsweise Branchenentwicklung entsprechend verändert werden“. Mit dem Betriebsrat, heißt es, werde bereits verhandelt. Wie viele Mitarbeiter von den Maßnahmen betroffen sind, lässt das Unternehmen offen.


Hamburg, Kiel, Lübeck?

Der Hugendubel-Verdi-Blog indessen wird bereits konkret: Rund 50 Vollzeitstellen würden in den ehemaligen Weiland-Läden zur Disposition stehen, schreiben die Gewerkschafter – in erster Linie in den Filialen in Hamburg, Kiel und Lübeck.    

Der Blog listet zudem eine Reihe weiterer Spar-, Modernisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen auf. Zum Beispiel:

  • … soll ein Jahresarbeitszeitkonto für Mitarbeiter entwickelt werden; welche Standorte sich dafür eignen, prüfe die Unternehmensleitung noch.
  • … habe das Unternehmen allen Haustechnikern gekündigt und vergebe die Aufgaben nun extern.
  • … gebe es Überlegungen, den Filialeinkauf komplett zu zentralisieren – durch Einsatz der Dispo-Software Logomate. Die Gewerkschafter rechnen damit, dass die Einkäufer vor Ort in den Filialen letztlich überflüssig werden.  
  • … sei geplant, auch auf Abteilungsleiter zu verzichten. Die neue Personalstruktur kenne künftig nur noch drei Ebenen: Filialleiter, Stellvertretung und Verkauf.
  • … dass bei den Zentralen Diensten der Rotstift angesetzt werden soll; es gehe um „Einsparungen in Millionenhöhe“ -  etwa durch Zusammenlegung von Verwaltungseinheiten, reduzierte Sach- und Personalkosten.    

Schließen, verkleinern, untervermieten 

Dass auch das Netz an Buchhandlungen zusehends kleiner wird, ist bekannt. Guben, Neustadt an der Weinstraße, Berlin (Potsdamer Platz), Husum, Neubrandenburg – zu all diesen Standorten hat sich Hugendubel bereits geäußert. Geprüft werden offenbar aber auch andere, etwa Bayreuth und Amberg.

Unterm Strich, so der Verdi-Blog, stünden 15 weitere Filialen auf der Kippe, die entweder geschlossen, verkleinert oder untervermietet werden sollen – was die Geschäftsleitung auf Nachfrage allerdings nicht bestätigt. Man prüfe zwar verschiedene Standorte, entschieden sei aber noch nichts, lautet die Antwort aus München. „Die Investitionen, die Hugendubel in den vergangenen Jahren in die Modernisierung von Flächen getätigt hat, zeigen, dass das Unternehmen weiterhin auf das stationäre Geschäft setzt und die dafür notwendigen Anpassungsmaßnahmen vorantreibt.“