Lesetipp: "LZ"-Interview mit Marketingprofessor Stephen Brown

"Für mich ist Rowling der Justin Bieber des Buchmarkts"

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Stephen Brown ist Professor für Marketing an der Universität Ulster in Nordirland. Er hält die Enthüllung der Autorschaft J. K. Rowlings an "The Cuckoo's Calling" für einen genialen Marketing-Coup. In der heutigen Printausgabe der "Leipziger Volkszeitung" beschwört er das Bild einer vollendeten Strippenzieherin, die bereits bei "Harry Potter" den Zauberstab unnachahmlich geschwungen habe.

Der britische Professor hat über J. K. Rowlings Erfolgsrezept ein Buch verfasst: "Die Botschaft des Zauberlehrlings" ist 2005 in deutscher Übersetzung im Carl Hanser Verlag erschienen.

Für Brown gehe es Rowling in allererster Lini darum, vom Teenie-Star zur "seriösen Autorin" zu werden. Und da ihr neuestes, zunächst unter Pseudonym erschienenes Buch viel besser sei als die letzten drei "Harry Potter"-Bände, werde dies wohl auch gelingen.

Im Interview geht es aber nicht nur um Rowlings Riecher für ein ausgefeiltes Marketing: Brown lässt sich von Interviewer Jürgen Kleindienst zu herrlichen Aussagen über Politik und die Buchbranche hinreißen, wie: "Evolutionspsychologen sagen, dass der Impuls, Geschichten zu erzählen, angeboren ist, ein Überlebensmechanismus (...) Denken Sie an die Invasion im Irak. Führende Politiker wie Bill Clinton oder Ronald Reagan sind oft begnadete Geschichtenerzähler."

Link zum Artikel im Archiv der "Leipziger Volkszeitung" (Paywall).

Rowlings Roman "Der Ruf des Kuckucks" erscheint im Herbst 2013 bei Blanvalet. Der Verlag, der zur Random House-Gruppe gehört, hat sich auch bereits die Rechte am zweiten Teil gesichert.