Deutscher Videomarkt im ersten Halbjahr 2013

Heimkino knackt Rekord

20. Juli 2015
von Börsenblatt
798 Millionen Euro hat die deutsche Videobranche im ersten Halbjahr 2013 erwirtschaftet − ein neuer Rekord für den Home Entertainment Markt. Ein Wachstumstreiber war dabei das Digitalgeschäft, wie die GfK Services Deutschland ermittelt haben.

Der bisherige Rekordumsatz wurde 2005 mit 751 Millionen Euro erzielt, so der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) in seiner Pressemitteilung zur GfK-Erhebung.

Trotz des wachsenden Digitalgeschäfts, bleiben physische Datenträger am beliebtesten: Deren Umsatzanteil lag im ersten Halbjahr 2013 bei 90,4 Prozent. Dabei holten Blu-ray Discs weiter in ihrer Marktbedeutung auf. Sie spielten 212 Millionen Euro ein und trugen damit 26,6 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Das Digitalgeschäft sorgte mit 77 Millionen Euro für 9,6 Prozent der Einnahmen.

Im Kaufmarkt nahm die Videobranche 650 Millionen Euro ein, das waren 12,6 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2012. Für die einzelnen Formate ergaben sich dabei folgende Werte:

  • DVD: ein Umsatz von 437 Millionen Euro (plus 3 Prozent zum Vorjahreszeitraum)
  • Blu-ray: ein Umsatz von 188 Millionen Euro (plus 41 Prozent)
  • Digitalgeschäft (EST): ein Umsatz von 25 Millionen Euro (plus 38,5 Prozent)

Bei der DVD konnte zudem der Preisverfall gestoppt werden, erklärt Dirk Lisowsky vom BVV, die Preise seien um 2 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 gestiegen.

Im Verleihmarkt wurden im ersten Halbjahr 147 Millionen Euro erwirtschaftet, plus 9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Hier sei insbesondere das Digitalgeschäft der Wachstumstreiber gewesen. Im Einzelnen:

  • Digitalgeschäft (mit TVoD und SVoD): 51 Millionen Euro Verleihumsätze, gleich ein gutes Drittel (34,7 Prozent) aller Verleiheinnahmen. Dabei TVoD (plus 51 Prozent auf 35 Millionen Euro) und SVoD (plus 41 Prozent auf 16 Millionen Euro).
  • DVD und Blu-ray:  80 Millionen Euro Umsatz (minus 6 Prozent zum ersten Halbjahr 2012)
  • Der Verleihhandel erwirtschaftet knapp jeden zweiten Euro online. Allerdings "bleibt die Videothek weiterhin die wichtigste Vertriebsschiene im Verleihmarkt", so Oliver Trettin (BVV).  

James Bond auf dem Gipfel

Im Home-Entertainment-Kaufmarkt war der James-Bond-Streifen "Skyfall" im ersten Halbjahr 2013 der Spitzenreiter. Bei der Ausleihe physischer Datenträger wurde er nur von "96 Hours − Taken" übertroffen.