Fachgruppe „Lesen & Erleben“ der EK / Servicegroup

Nordbuch steigt aus, die AUB macht weiter

20. August 2013
von Börsenblatt
Die Fachgruppe „Lesen & Erleben“ der EK / Servicegroup verliert Ende des Jahres auf einen Schlag knapp 40 Prozent ihrer Mitglieder: 21 Nordbuch-Buchhandlungen haben ihre Verträge gekündigt – offenbar, weil es Unstimmigkeiten in puncto Einkaufskonditionen gab.
Der Bielefelder Dienstleister will dennoch weitermachen und seinen Leistungskatalog nach eigenen Angaben sogar ausbauen. „Die Fachgruppe bleibt in jedem Fall bestehen. Wir entwickeln das Thema weiter und bereiten für die zweite Jahreshälfte einige Neuerungen vor“, sagt Unternehmenssprecher Daniel Kullmann; um Details zu nennen sei es aber noch zu früh. Immerhin eines ist allerdings schon länger zu beobachten: Die Fachgruppe „Lesen & Erleben“ der EK / Servicegroup nimmt einen neuen Anlauf, verstärkt sich personell; Barbara Janßen, zuletzt für Marketing und Vertrieb der Verlagsgruppe Patmos zuständig, ist, wie berichtet, für die Fachgruppe „Lesen & Erleben“ seit 1. Juli als neue Regionalbetreuerin unterwegs.

Marketing macht Nordbuch in Eigenregie


Dass 21 der 22 Nordbuch-Mitglieder zum 31. Dezember nach fast fünf Jahren Abschied nehmen, bedeutet für die Pläne der EK / Servicegroup dennoch einen Dämpfer. Lediglich einzelne Aufgaben sollen laut Nordbuch-Sprecher Ulf Hansen von Bücher Rüffer und Westphalen in Flensburg auch weiterhin in Bielefeld erledigt werden (Abrechnung, Buchhaltung). Marketing und Werbung betreibt der Verbund künftig jedoch in Eigenregie  –  momentan wird zum Beispiel ein eigener Weihnachtsprospekt entwickelt, die Libri-Shops betreut jede Buchhandlung von redaktioneller Seite ab 2014 selbst.

Eine schlanke Lösung für den Einkauf

Was letztlich zum Bruch führte, lässt Hansen offen. „Es ging um Fragen des Einkaufs“ – mehr will er öffentlich nicht dazu sagen. Nur eines: Dass Nordbuch für diese zentrale Aufgabe neue Unterstützung sucht - Alternativen. Hansen: „Da gibt es ganz verschiedene Optionen, wobei uns besonders wichtig ist, eine schlanke Lösung zu bekommen – und eben keine, bei der uns ein zusätzlicher administrativer Aufwand entsteht.“

Die AUB sieht keinen Grund zum Ausstieg

Die Fachgruppe „Lesen & Erleben“ hat aktuell 56 Mitglieder. Durch den Weggang von Nordbuch schrumpft sie auf 35 Sortimente – die EK / Servicegroup hält das für ausreichend, um weiterzumachen. Dafür spricht, dass andere Partner durchaus bleiben wollen: Von der AUB, der Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Buchhandlungen, gibt es keinerlei Signale, die auf einen Ausstieg hindeuten. AUB-Vorstandsmitglied Karin Esch (Buchhandlung Lesezeit, Kaiserswerth) berichtet von einem guten Klima innerhalb der Kooperation. Natürlich würde man ebenfalls verhandeln – auch über Konditionen, sagt sie; die Zusammenarbeit zu beenden sei jedoch im Moment kein Thema. Von den 37 Mitgliedern der AUB sind Esch zufolge über die Hälfte bei „Lesen & Erleben“ dabei.