Der deutsche Musikmarkt wächst wieder

CD bleibt größtes Kuchenstück

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Der deutsche Musikmarkt hat nach mehr als einem Jahrzehnt rückläufiger oder stagnierender Umsätze wieder einen Positivtrend zu vermelden: Der Umsatz aus physischen und digitalen Musikverkäufen stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 um 1,5 Prozent auf 660 Millionen Euro an, schreibt der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) in einer Pressemeldung.
Einen bemerkenswerten Zuwachs verzeichnete der Musikmarkt im Bereich der digitalen Musikverkäufe, also bei den Erlösen aus Download und Musikstreaming. Sie konnten im Halbjahresvergleich insgesamt um 16 Prozent zulegen und haben nun einen Anteil von 24,5 Prozent am Gesamtumsatz. Das Downloadgeschäft konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent zulegen, das Marktsegment der Streamings verdoppelte sogar seinen Marktanteil auf 4,6 Prozent.

Den größten Anteil am Gesamtumsatz haben allerdings immer noch die physischen Tonträger mit 75,5 Prozent Umsatzanteil. In diesem Segment kann die Schallplatte ihr 2006 begonnenes Comeback in der Nische weiter fortsetzen: Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres stieg der Vinyl-Umsatz um mehr als 30 Prozent. Der Anteil der CD am Gesamtmusikmarkt ist zwar mit 67,5 Prozent immer noch groß, dennoch aber leicht rückläufig (-2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI, sieht in der Vielfalt der Trägermedien einen Schlüssel der relativen Stärke des deutschen Marktes. „Entsprechend seiner medialen Gewohnheiten wird der Fan abgeholt, wo und wie er seine Musik nutzen möchte. Jedes Trägermedium spielt dabei seine ganz spezifischen Vorteile aus, was sich auch bei den Musikausgaben bemerkbar macht", lässt er sich in der Pressemitteilung des BVMI zitieren.