Random House bilanziert das erste Halbjahr 2013

Weniger Umsatz, aber mehr Gewinn

30. August 2013
von Börsenblatt
Im Jahr nach dem "Shades of Grey"-Erfolg fällt der Rückenwind für Random House etwas schwächer aus – beim  operativen Ergebnis kann die Bertelsmann-Tochter trotzdem punkten: Von Januar bis Juni setzte die Verlagsgruppe 915 Mio. Euro um (minus 3,4 Prozent), der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um vier auf 117 Mio. Euro.

Zum Start der Fusion mit Penguin zu Penguin Random House (1. Juli) beweist die Bertelsmann-Tochter damit noch einmal ihre Stärke – in Gütersloh wird gefeiert: Bertelsmann stuft das Habjahresfazit, trotz Einbußen, als Rekordergebnis ein. „Mit 915 Millionen Euro erreichte der Umsatz einen der höchsten Werte für ein erstes Halbjahr“, heißt es – und wie es aussieht, ist man damit auch vollauf zufrieden: Einen Erfolg, wie ihn E.L. James mit ihrer „Fifty Shades“-Trilogie (US-Start im April 2012) möglich machte, gibt es auch bei Random House nicht alle Tage. Selbst Dan Brown, mit "Inferno" der Star des Jahres 2013, konnte den Verkaufsrekord von E.L. James nicht einstellen.

Weitere Fakten aus der Halbjahresbilanz von Random House

  • In Deutschland - die deutsche Verlagsgruppe agiert weiterhin eigenständig und rückt nicht unter das Penguin Random House-Dach - beobachtet Bertelsmann vor allem Ausreißer im digitalen Geschäft. Man habe auf diesem Feld "ein außergewöhnlich erfolgreiches erstes Halbjahr" hinter sich, meldet der Konzern, spricht von einem starken Wachstum und betont, dass das Geschäft mit E-Books "inzwischen mehr als zehn Prozent des Umsatzes" ausmache.
  • Die Bestsellerliste der "New York Times" bleibt für Random House in den USA ein wichtiger Gradmesser für den Unternehmenserfolg – von Januar bis Juni konnte die Verlagsgruppe hier 142 Titel platzieren.
  • Dan Browns Thriller "Inferno" entwickelte die meiste Zugkraft; allein in der ersten Woche nach dem weltweiten einheitlichen Verkaufsstart am 14. Mai habe sich das Buch mehr als eine Million Mal in Nordamerika verkauft, meldet Bertelsmann - insgesamt setzte das Unternehmen den Titel im Berichtszeitraum mehr als vier Millionen englischsprachigen Raum ab (als Hardcover und E-Book). Zu Bestsellern avancierten außerdem, u.a.: "Lean In" der Facebook-Managerin Sheryl Sandberg, "Gone Girl" von Gillian Flynn und "Wonder" von R. J. Palacio.
  • Der Run auf "Fifty Shades" hält offenbar an. Die englisch-, deutsch- und spanischsprachigen Ausgaben der Trilogie bleiben gefragt - im ersten Halbjahr wurden noch einmal summa summarum fünf Millionen Exemplare verkauft (print, digital, Hörbuch). 

 

Ähnlich wie die Sparte Random House, musste Bertelsmann im ersten Halbjahr 2013 auch insgesamt zurückstecken: Konzernangaben zufolge verringerte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent auf 7,43 Mrd. Euro – Bertelsmann begründet den Rückgang mit einem "schwierigen Marktumfeld" und "einigen strukturell rückläufigen Geschäften".   


Das Konzernergebnis knackt erstmals seit zehn Jahren wieder die 400 Mio. Euro-Marke

Dass die Gütersloher derzeit dennoch recht gut dastehen, zeigt ein Blick auf das operative Ergebnis (EBIT, Ergebnis von Steuern und Zinsen):  Es lag diesmal 38 Mio. Euro über dem des Vorjahres – bei 768 Mio. Euro (1. Halbjahr 2012: 730 Mio. Euro). Das Konzernergebnis verbesserte sich ebenfalls – von 350 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2012 auf nun 419 Mio. Euro.

Die Halbjahresbilanz stärkt Vorstands-Chef Thomas Rabe den Rücken - er sieht sich nach wie vor auf dem richtigen Weg. "Das operative Ergebnis ist auf Rekordniveau und unsere zweistellige Umsatzrendite macht deutlich, dass Bertelsmann den Konzernumbau aus einer Position der Stärke betreibt", lässt er sich zitieren. "In den vergangenen Monaten haben wir gute Fortschritte in unseren vier strategischen Stoßrichtungen – der Stärkung des Kerngeschäfts, der digitalen Transformation, dem Aufbau von Wachstumsplattformen sowie dem Ausbau unserer Aktivitäten in Wachstumsregionen – gemacht." Auch der Zusammenschluss von Random House mit Penguin zur ersten globalen Publikumsverlagsgruppe habe dazu beigetragen, „Bertelsmann wachstumsstärker, digitaler und internationaler wird“.