Bilanz der neuen Buchmesse "text & talk"

Eine Bühne für Kleinverlage

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Rund 1.200 Besucher zählten die Veranstalter der neuen Buchmesse für literarische Kleinverlage aus NRW "text & talk",  die am 7. und 8. September auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde stattfand.

"Wir wollten bewusst Verlagen, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen, eine Bühne bieten", so die Veranstalter in ihrer Medieninformation. Denn die Bedeutung der Kleinverlage werde oft unterschätzt. "Ohne das Engagement idealistischer Kleinverleger wären viele Buchtitel nie erschienen", ergänzte Walter Gödden (Museum für Westfälische Literatur), auf den die Initiative mit zurückgeht. Er führte dabei das Beispiel des Hagener Dichters Ernst Meisters an, der bei einem kleinen Verlag debütierte und es später bis zum Büchner-Preisträger brachte. Viele Autoren würden die Zusammenarbeit mit einem "Verleger ihres Vertrauens" vorziehen, statt einem anonymen, allein gewinnorientierten Großverlag ihre Manuskripte anzuvertrauen. Das gelte vor allem für Nischenprodukte wie die zeitgenössische Lyrik.

Die Nottbecker Messe "text & talk" am 7. und 8. September sollte die Vielfältigkeit kleinerer Verlage zeigen. Das Spektrum reichte von der Kinder- und Jugendliteratur bis zum Poetry Slam und zur Avantgarde − insgesamt waren 41 Verlage vertreten. Für die Besucher gab es zudem 21 Lesungen, Performances und Podiumsdiskussionen. Insgesamt wurden nach Angabe der Veranstalter circa 1.200 Besucher gezählt.

Zugleich war "text & talk" eine Verkaufsmesse und insofern eine Ergänzung zur Nottbecker Antiquariatsmesse, die am 8. September stattfand. 

Die nächste Buchmesse text & talk soll jedoch, resümieren die Veranstalter, auf einen Tag beschränkt werden, "um die Synergieeffekte noch mehr zu bündeln". Für das Rheinland soll es eine ähnlich gelagerte Buchmesse geben, um auch die dortige Kleinverlags-Szene abzubilden.

Die Kleinverlagsmesse "text & talk" ist ein langfristig angelegtes Kooperationsprojekt der LWL-Literaturkommission für Westfalen, des Museums für Westfälische Literatur und des Literaturbüros NRW aus Düsseldorf. Gefördert wurde "text & talk" vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kunststiftung NRW.