Offener Brief des Weltbild-Betriebsrats an die Eigentümer

"Die angespannte Zeit überbrücken"

24. September 2013
von Börsenblatt
Die Situation bei Weltbild wird auch Thema auf der Deutschen Bischofskonferenz sein, die derzeit in Fulda tagt. Aus diesem Anlass wendet sich der Weltbild-Betriebsrat an die kirchlichen Eigentümer des angeschlagenen Unternehmens und fordert den Erhalt der Arbeitsplätze.

Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz tagt seit Montag in Fulda, dem Gremium gehören 67 Bischöfe an. "Unzweifelhaft werden die Kirchenvertreter dort auch über ihre Stellung zu Weltbild diskutieren und Entscheidungen fällen", so der Betriebsrat, "welche die Arbeitsplätze in Augsburg direkt betreffen."

Daher hat der Betriebsrat am 19. September einen Offenen Brief an die Bischöfe als Gesellschafter von Weltbild gerichtet. Eingangs weist der Betriebsrat darauf hin, dass man sich bereits 2012 an die Bischöfe gewandt habe, als es um den Verkauf der Verlagsgruppe ging. Damals hätten die Bischöfe entschieden, Weltbild in eine Stiftung einzubringen.

Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei Weltbild fordert der Betriebsrat in seinem aktuellen Offenen Brief: "Erneut bitten wir nun Sie als Gesellschafter der Verlagsgruppe Weltbild, Ihre Kraft und Einsicht darauf zu lenken, weiterhin das Schicksal vieler Hunderter Menschen mit ihren Angehörigen in eine positive Richtung zu führen." Man wisse um die "missliche wirtschaftliche wie finanzielle Situation des Unternehmens", gehe aber davon aus, dass die Gesellschafter Möglichkeiten finden, "diese angespannte Zeit zu überbrücken."

An die Bischöfe wird appelliert, zugunsten des Erhalts der Arbeitsplätze zu entscheiden und damit "betriebsbedingte Kündigungen abzuwenden". Gemeinsam mit der Geschäftsführung möchte der Betriebsrat und die Belegschaft "neue Wege gehen, Möglichkeiten ausschöpfen, die man bisher nicht gesehen hat". Andere Unternehmen hätten dies erfolgreich vorgemacht.