Gesellschafterversammlung von Weltbild

"Wir sind uns der Verantwortung bewusst"

25. September 2013
von Börsenblatt
Im Rahmen der Deutschen Bischofskonferenz fand am 25. September eine Gesellschafterversammlung der Verlagsgruppe Weltbild statt. In einem Statement äußerte sich der Aufsichtsratsvorsitzende, Generalvikar Prälat DDr. Peter Beer, zu den Ergebnissen der mit Spannung erwarteten Sitzung. Eine Lösung zum Fortbestand des Unternehmens soll zeitnah gefunden werden. Update: Betriebsrat weiter in Sorge.

Wir geben die knapp gehaltene Erklärung des Generalvikars hier im Wortlaut wieder:

"Die Gesellschafter haben sich intensiv und differenziert mit der aktuellen Problemlage um die Verlagsgruppe Weltbild GmbH beschäftigt. Sie haben sich über die Situation von der Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat und externen Sachverständigen berichten lassen.

Die Gesellschafter bemühen sich um eine Lösung für den Fortbestand des Unternehmens. Entsprechende Schritte und ein Zeitplan sind besprochen worden. Der Aufsichtsrat ist beauftragt, die Schritte und den Zeitplan umzusetzen.

Die Gesellschafter sind sich der Verantwortung bewusst, die sie zusammen mit dem Unternehmen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben."

Laut Presseagentur KNA habe Peter Beer zudem erklärt, es müsse nun "zeitnah und rasch" gehandelt werden, man wolle eine "stabile Lösung". An den mehrstündigen Gesprächen hätten nach Angaben von Beer außer der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat von Weltbild auch externe Sachverständige teilgenommen. Weitere Details wurden nicht genannt.

Reaktion der Weltbild-Geschäftsführung

Carel Halff, Vorsitzender der Weltbild-Geschäftsführung, erklärte zum Signal aus Fulda: "Das sind für Weltbild und seine Mitarbeiter gute Nachrichten, hierüber freuen wir uns sehr. Das Unternehmen begrüßt diese Entscheidung und dankt den Gesellschaftern auch im Namen der Mitarbeiter." 

Beriebsrat weiter in Sorge

Für den Betriebsrat sei die Erklärung keine Beruhigung, schreibt die KNA. Alles sei sehr vage gehalten und bereite mehr Sorgen als zuvor, habe der Vorsitzende Peter Fitz am Mittwoch in Augsburg gesagt. Der Betriebsrat hätte sich von den Bischöfen klarere Äußerungen zur Zukunft des Unternehmens gewünscht. Fitz monierte zudem, dass in der Stellungnahme nichts zur ursprünglich geplanten Stiftung und zum Zeitrahmen für eine angedachte Lösung steht.

Eine teils begründete Sorge: In ihrer heutigen Ausgabe etwa schrieb die "Süddeutsche Zeitung", allerdings vorab der Generalversammlung, dass sich das Erzbistum Köln und drei weitere Bistümer für den kompletten Verkauf der Verlagsgruppe stark machen. Was die Gesellschafter am Nachmittag möglicherweise über die Eigentumsverhältnisse von Weltbild diskutiert haben, darüber gab der Pressesprecher der Bischofskonferenz auf Anfrage von boersenblatt.net keine Auskunft.

Nachtrag: Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" spricht in ihrer Ausgabe vom 26. September von einer "Liquiditätslücke" in Höhe von etwa 70 Millionen Euro bei Weltbild.

Die Verlagsgruppe Weltbild gehört zwölf Bistümern, dem Militärbischofsamt und dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD).