Suhrkamp: Erneuter Aufruf der Autoren

Pro Insolvenzplan, contra Barlach

27. September 2013
von Börsenblatt
Wenn Hans Barlach bleibt, steigen wir aus! Das ist die implizite Drohung eines weiteren Aufrufs, den mehr als 180 Autoren und Erben von Autoren des Suhrkamp Verlags unterzeichnet haben. In dem Brief unterstützen sie die "Absicht der Geschäftsführung, die Gesellschaft durch die Schaffung einer Aktiengesellschaft zu befrieden".

Sollte der Insolvenzplan scheitern und eine Eigentümersituation fortdauern, "die Hans Barlach maßgeblichen Einfluss auf die Geschicke des Verlags beließe", wäre eine weitere Zusammenarbeit mit dem Verlag nicht mehr vorstellbar, so die Autoren.

Ihre Ablehnung Hans Barlachs als Mitgesellschafter leiten die Autoren offenbar aus dem verlegerischen Auftrag des Suhrkamp Verlags her. Die Beziehung zwischen Autoren und Verlag sei nicht allein auf die Erfüllung "kommerzieller Ziele" gegründet; man sei vielmehr stolz darauf, "Bücher in einem Verlag veröffentlichen zu können, in dem die verlegerische Arbeit aus Leidenschaft betrieben wird und mit Mut zum Risiko".

Der Brief endet mit einem Appell an die Gläubiger, den Insolvenzplan in der Gläubigerversammlung zu unterstützen. Die Autoren selbst, deren offene Forderungen durch das Ströher-Unternehmen SAF zwischenfinanziert wurden, können aus diesem Grund – weil sie keine Gläubigerposition innehaben – nicht an der Gläubigerversammlung teilnehmen.

Unter den Unterzeichnern sind neben Schriftstellern wie Hans Magnus Enzensberger, Durs Grünbein und Peter Sloterdijk auch Erben von Ingeborg Bachmann, Hermann Broch, Paul Celan und Peter Weiss.

Das vollständige Schreiben finden Sie hier: