Antje Kunstmann wird BücherFrau des Jahres 2013

"Gefechte gegen die Dummheit"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Besser spät als nie? Antje Kunstmann ist als BücherFrau des Jahres ausgezeichnet worden – als ihre Laudatorin Claudia Baumhöver, Chefin des Hörverlags, vor Monaten davon erfuhr, versetzte sie das zunächst in Staunen. Heute betonte sie: „Der Preis kommt mit einer Verspätung von zirka 20 Jahren. Aber er geht ganz sicher an die Richtige."

Claudia Baumhöver hat dafür eine wortreiche Erklärung geliefert. Sie lobte Antje Kunstmann für ihre Beharrlichkeit, dafür, in welcher feinen Art und Weise es ihr gelinge, „Gefechte gegen die Dummheit“ zu führen, welche Haltung sie verkörpere, wie energisch und humorvoll sie sei („Ihr Humor macht zuweilen sprachlos“). Was sie dabei besonders unterstrich: Kunstmann lenke ihren Verlag mit Intuition, nicht mit Excel-Sheets und Sinus-Welten, und ihre Herzlichkeit sei kaum zu überbieten. „Antje ist einer der warmherzigsten Menschen, die ich kenne. Antje und ihr Verlag: Das ist ein Gesamtkunstwerk.“

Die so Bedachte freute sich darüber, nahm den Preis zupackend entgegen. Dass Valeska Henze, Vorstand der Bücherfrauen, sich schon vor der Übergabe der Urkunde für deren Aussehen entschuldigte („Ich hoffe, Sie sind nicht enttäuscht, dass sie nicht glitzert.“), überging sie – ohne Worte. Stattdessen bedankte sie sich, knapp, aber herzlich. Und mit Humor: Sie brachte ihren Lieblingsspruch aus dem neuen (bei Kunstmann erschienenen) Buch von Dominik Bauer und Elias Hauck mit - "Man kann auch keine Kinder haben und keine Karriere machen.“ Großer Applaus.

Den Preis Bücherfrau des Jahres vergeben die BücherFrauen seit 1996 an besonders engagierte Frauen in der Buchbranche, Frauen mit Einfluss – wie Antje Kunstmann.