Literaturfestivals zur Frankfurter Buchmesse gut angenommen

Frankfurt war Metropole des Lesens

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Am Samstag ging das städtische Lesefest Open Books rund um den Römer zu Ende. Es fand in diesem Jahr zum fünften Mal statt und war erneut ein Publikumsmagnet. Rund 12.000 Besucher kamen zu Open Books und dem traditionellen Lesungsreigen „Literatur im Römer“. Auch hier waren die Römerhallen wieder bis auf den letzten Platz besetzt.

Der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, Felix Semmelroth, zog eine äußerst positive Bilanz der beiden Lesefeste zur Buchmesse: „Die städtischen Lesefeste Open Books und Literatur im Römer sind echte Publikumsrenner." Beide Veranstaltungen feierten in diesem Jahr ein Jubiläum: „Literatur im Römer" gibt es seit 40 Jahren und Open Books besteht im fünften Jahr. Das enorme Publikumsinteresse beweise, dass die Frankfurter "sich mit Frankfurt als Buchstadt identifizieren. Das Band zwischen Frankfurt und der Buchmesse könnte nicht enger sein", so Semmelroth.

Open Books präsentierte in diesem Jahr 110 Veranstaltungen mit 130 Mitwirkenden an neun Orten. Bereits die große Eröffnung im Schauspiel Frankfurt mit dem „Blauen Sofa" mit der Deutschen Buchpreisträgerin Terézia Mora sowie den Autoren Leon de Winter, Clemens Meyer und Michael Krüger war restlos ausverkauft. Auch die Veranstaltungen der Folgetage waren zumeist bis auf den letzten Platz gefüllt: Martin Walser und Ilija Trojanow im Haus des Buches brachten die Räume an die Grenzen ihrer Kapazitäten, ebenso Harald Martenstein, Ulrich Tukur und Lena Gorelik im Kunstverein und Liao Yiwu im neuen Veranstaltungsort Alte Nikolaikirche. Auch das Sachbuchprogramm im Haus am Dom war laut Veranstalter stark besucht.

„Dem Publikum von Open Books und Literatur im Römer geht es weniger um einzelne Autoren oder deren Werke, sondern um das unmittelbare Erleben von Literatur“, ist Open Books-Leiterin Sonja Vandenrath vom Kulturamt Frankfurt am Main überzeugt.  Die Lesefeste böten den Lesern die Möglichkeit „in einer offenen und kommunikativen Atmosphäre an der Dynamik der Buchmesse teilzuhaben.“

 

Neben den Shortlistautoren waren fast alle wichtigen Autoren der Herbstprogramme beim Lesefest vertreten, darunter Fantasy-Star George R. R. Martin, Andreas Maier oder Hanns Zischler. Das Konzept mit seiner Konzentration rund um den Römerberg und das Veranstaltungsformat von einer Stunde Länge (moderierte Lesung plus Gespräch mit dem Lektor) stoßen auch bei den Verlagen auf großen Anklang. „Es ist wichtig, dass die Autoren einen Anker auch außerhalb des Messegeländes haben. Das erhöht die Aufmerksamkeit“, kommentierte etwa Dieter Muscholl (Schöffling Verlag).