Debütpreis des Buddenbrookhauses an Carmen Stephan

Bestechende Reflexionen eines Moskito

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Carmen Stephan erhält für ihren Roman "Mal Aria" (S. Fischer) den Debütpreis des Buddenbrookhauses 2013. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird am 22. November im Lübecker Rathaus verliehen.

In der Begründung der Jury heißt es: "Der Preisträgerin ist mit Ihrem Romandebüt 'Mal Aria' ein großer Wurf gelungen. Die Beschreibung der Malariainfektion aus Sicht der den Erreger übertragenen Mücke besticht durch ihre Originalität und sprachliche Präzision. Das Infragestellen des anthropozentrischen Weltbildes ist überzeugend gelungen. Der Roman besitzt außerdem in Zeiten, in denen sich ehemalige Tropenkrankheiten immer weiter in den Norden ausbreiten, eine geradezu erschreckende Aktualität."

Carmen Stephan, geboren 1974, wohnt in München. Sie lebte als Autorin für mehrere Jahre in Rio de Janeiro. 

Der Debütpreis des Buddenbrookhauses wurde im Jahr 2003 vom Lions Club Lübeck-Hanse gestiftet. Er wird im Abstand von zwei Jahren in Erinnerung an eines der erfolgreichsten Debüts der Weltliteratur, Thomas Manns Roman "Buddenbrooks", verliehen. Bisherige Preisträger sind Christof Hamann (2003), Juliane Hielscher (2005), Robert Seethaler (2007), Jan Christophersen (2009) und Nino Haratischwili (2011).

Die Preisverleihung findet am 22. November, um 19 Uhr im Lübecker Rathaus statt. Dabei wird Carmen Stephan aus "Mal Aria" und einem unveröffentlichten Text über ihre Verbundenheit mit der brasilianischen Schriftstellerin Clarice Lispector lesen.