Die Sonntagsfrage

Wie läuft die Weihnachtssaison in Ihrer christlichen Fachbuchhandlung?

22. Dezember 2013
von Börsenblatt
Zu Weihnachten haben Bücher mit christlicher Botschaft Konkunktur − aber auch Non-Books sind als Geschenk beliebt. Valentin Schweigler von der Evangelischen Buchhandlung Holstenstraße in Hamburg erzählt in unserer Sonntagsfrage über Kundenwünsche und Weihnachtsdekoration.

Unsere Kundschaft ist inhaltlich sehr vertraut mit dem Kern von Weihnachten und reagiert daher überwiegend allergisch auf Jingle-Bells usw. − deswegen verzichten wir im Laden auf eine Weihnachtsdeko. Durch die vielen präsentierten Weihnachtsbücher und -geschenke bekommt man aber natürlich schon mit, welches Fest vor der Tür steht. Unsere Schaufenster haben wir für die Passanten und Laufkundschaft allerdings klassisch weihnachtlich gestaltet, unter anderem Tannengrün zwischen Bücher und Kalender gelegt. Wir haben auch immer ausreichend Mitarbeiter in der Buchhandlung, um Geschenke kunstfertig für die Kunden einpacken zu können. 

Jetzt vor Weihnachten werden natürlich Weihnachtsbücher (Vorlesegeschichten usw.), dazu Biografien und besinnliche Titel gekauft − aber auch viele Kinderbücher. Unsere Kunden sind in der Regel zwischen 40 und 70 Jahre alt, derzeit "verlaufen" sich aber auch manchmal Twens in unsere Buchhandlung. Außerdem kommen jetzt vermehrt berufstätige Männer zu uns, die sonst keine oder weniger Zeit haben. Der Non-Book Anteil erreicht bei uns rund 40 Prozent des Umsatzes. In dieser Saison gingen besonders gut Tischbrettchen, gefragt waren wie immer auch Tassen, Kinder- und normale Bibeln sowie weihnachtliche Geschenke. Der Kalenderverkauf ist wie seit Jahren rückläufig. Bild- und auch Andachts-Kalender werden überwiegend von oder für Ältere gekauft − die unter 60jährigen kaufen im Kalenderbereich weniger ein als noch vor Jahren. 

Die Weihnachtszeit ist für unsere Buchhandlung natürlich die absolut umsatzstärkste Zeit im Vergleich zum Rest des Jahres. Und das noch ausgeprägter als früher! Diese Saison verlief für uns sehr zufriedenstellend, wir spürten bei den Kunden deutlich mehr Zuspruch. Vielleicht lag es am guten Wetter (die letzten Jahre hatten wir Pech mit Eis und Schnee) − zu einem kleinen Teil vermutlich auch an der Rückbesinnung einzelner alter Stammkunden auf ihre lokale Buchhandlung. Die Diskussion um im Ausland versteuernde Internetversender wurde schon öfters von Kunden angesprochen. Die Schließung etlicher, sogar größerer Buchhandlungen hat viele Leute erreicht. Zumindest Leser, die in früheren Jahren Buchhandlungen besucht haben, sind aufgescheucht... 

P.S.: Für meine Familie nehme ich für die Weihnachtstage das Quiz-Spiel "Talk-Box" (Neukirchner Verlag) mit Fragen zur Advents- und Weihnachtszeit mit nach Hause. Auf das Rätseln freue ich mich schon.