KrimiZeit-Bestenliste Januar

Am Ende der moralische Bankrott

20. Juli 2015
von Börsenblatt
"Empfindliche Wahrheit" (Ullstein), der 23. Thriller des inzwischen 82-jährigen John le Carré, klettert im Januar an die Spitze der KrimiZeit-Bestenliste. "Unverwechselbar der Sound, kristallklar der Blick", befand die Jury.

John le Carré verwende "seine Meisterschaft zu Intrige und indirekter Rede, um zu zeigen, wie die unterwürfige Zusammenarbeit staatlicher Stellen mit Söldnern des globalen Sicherheitsbusiness zur Ermordung Unschuldiger, zu Aktionen hemmungsloser privater Bereicherung, zu ihrer nachfolgenden Deckung und Vertuschung zugunsten privater Strauchdiebe und letztlich zum Bankrott von Moral, staatlicher Autorität und wünschenswerter Sicherheit führen", so Tobias Gohlis, der Sprecher der KrimiZeit-Bestenliste. 

Drei neue Titel wählte die Jury auf die KrimiZeit-Bestenliste vom Januar:

  • Platz 7: "Trotzkis Narr" (btb) von Ulrich Ritzel. Der zweite Krimi mit dem pensionierten Kommissar Berndorf, der in Berlin als Privatdetektiv unterwegs ist. Sein neuer Fall führt in Tief in Geschichte und Korruptionssumpf.
  • Platz 8: "Brixton Hill" (Heyne) von Zoë Beck. Die Autorin "erzählt von einer toughen britischen Event-Managerin, für die die Kommunikation im Netz normaler Alltag ist. Als mit einer SMS in einem Hochhaus ein Brand ausgelöst und eine Kollegin in den Tod getrieben wird, zerbricht für Emma Vine das vertraute Umfeld aus Facebook und SMS", so Gohlis.
  • Platz 9: "Unruhe" (KiWi) von Jesper Stein. Aus dem Dänischen von Patrick Zöller. Das Krimidebüt des ehemaligen Kriminalreporters Jesper Stein spielt im Rahmen von gewalttäigen Unruhen und Straßenkämpfen 2007 in Kopenhagen anlässlich des Abrisses eines Jugendzentrums. Gohlis: "Steins Debüt imponiert durch Lokal- und Polizeikenntnis".

Jeweils zum dritten Mal stehen auf der KrimiZeit-Bestenliste Friedrich Ani mit "M", Garry Disher mit "Dirty Old Town" und Lee Child mit "61 Stunden".

Die komplette Liste ist unten als PDF angehängt.