Peter-Huchel-Preis 2014 an Steffen Popp

"Anarchische Kreativität eines verwilderten Denkens"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Steffen Popp erhält 2014 für "Dickicht mit Reden und Augen", erschienen bei Kookbooks, den Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik.  Darin schärfe er "mit mutig gefügten und bildstarken Gedichten den Blick seiner Leser für die Brüche der Welt", urteilte die Jury.

Weiter heißt es in der Begründung der Jury: "Die poetisch genauen und rhythmisch schwingenden Verse schlagen Wahrnehmungsschneisen ins Dickicht der Gegenwart und entfesseln die anarchische Kreativität eines verwilderten und gerade darum Klarheit schaffenden Denkens. Die Gedichte Steffen Popps sind in einem eminent poetischen Sinne politisch. Ihr emphatischer Gegenwartsbezug ergibt sich nicht allein aus thematischen Bezügen, sondern aus der immer wieder neu ansetzenden Reflexion auf die Möglichkeiten des Wortes und der dichterischen Rede."

Steffen Popp, geboren 1978 in Greifswald, lebt heute in Berlin. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Dresden, Leipzig und Berlin. Bei Kookbooks sind seine Gedichtbände "Wie Alpen" (2004), "Kolonie Zur Sonne" (2008) und "Dickicht mit Reden und Augen" (2013) sowie der Roman "Ohrenberg oder der Weg dorthin" (2006) erschienen. Zudem hat er die US-amerikanischen Lyriker Christian Hawkey und Ben Lerner ins Deutsche übertragen und ist Initiator und Mitherausgeber der kollaborativen Poetik "Helm aus Phlox" (Merve Verlag 2011).

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 3. April, Peter Huchels Geburtstag, in Staufen im Breisgau überreicht.