Weltbild-Insolvenz

Advent zeigt Interesse am Filialnetz von Weltbild

22. Januar 2014
von Börsenblatt
Der Finanzinvestor Advent, Mehrheitseigner der Thalia-Mutter Douglas, ist nach Informationen des "Manager Magazins" an einem Einstieg bei Weltbild interessiert. Auf Anfrage von boersenblatt.net wollte Advent die Meldung nicht kommentieren.

Voraussetzung für ein Engagement sei, dass die insolvente Verlagsgruppe zerlegt werde, dann wolle man sich "die Filetstücke sichern". Mit Berufung auf "informierte Finanzkreise"  meldet das "Manager Magazin" (Erscheinungstermin: 24. Januar), dass Advent durch den Einstieg bei Weltbild sein stationäres Buchhandelsgeschäft in Deutschland konsolidieren wolle. Langfristig wolle der Investor allerdings die Buchsparte aus dem Douglas-Konzern herauslösen und veräußern. Thalia hatte im Geschäftsjahr 2011/2012 rund 915 Millionen Euro umgesetzt und ist damit mit Abstand die Nummer 1 auf dem deutschen Buchmarkt.

Die vom "Manager Magazin" beschriebene Interessensbekundung von Advent kommt zu einem sehr frühen Zeitpunkt, denn das Filialgeschäft befindete sich bekanntermaßen nicht in der Insolvenz - ist also offiziell erst einmal nicht zu haben. Damit die Buchhandlungen "auf den Markt kommen", sind mehrere Szenarien denkbar: Die DBH, die in einem 50:50-Joint-Venture von Weltbild und Hugendubel das stationäre Geschäft der beiden Partner bündelt, gerät mit in den Insolvenzstrudel oder aber: Weltbild steigt bei der DBH aus und Advent als neuer Partner von Hugendubel ein.

Sollte Advent den Schulterschluss mit dem bisherigen Konkurrenten suchen, wird das Kartellamt ein gewichtiges Wort mitzureden haben. Zudem wäre davon auszugehen, dass es an einigen Standorten zu Filialbereinigungen kommt.

Neben Advent hat auch Bastei Lübbe an Teilen von Weltbild (weltbild.de und bücher.de) sein Interesse signalisiert.