Transaktionsmonitor Verlagswesen 2013

Deals für 6,2 Milliarden Euro – Digitalanteil stark wie nie

30. Januar 2014
von Börsenblatt
Mit 254 Übernahmen und Beteiligungen deutscher Verlage wurden 2013 neun Prozent mehr M&A (Merger & Acquisition)-Deals registriert als 2012. Dies geht aus dem aktuellen "Transaktionsmonitor Verlagswesen 2013" hervor, den die Unternehmensberatung Bartholomäus & Cie. veröffentlicht hat. Das höchste finanzielle Volumen hatten Übernahmen im Segment E-Commerce.

Das Gesamtvolumen der Transaktionen – gemessen am Umsatz der Kaufobjekte – habe mit rund 6,2 Milliarden Euro dem hohen Niveau des Vorjahrs entsprochen, so Bartholomäus & Cie. Die M&A-Aktivitäten hätten inzwischen wieder den Level vor der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise erreicht.

Den größten Anteil am Transaktionsvolumen hatten laut Bartholomäus & Cie.

  • die Tageszeitungen mit 1,4 Milliarden Euro. Hauptgrund dafür ist der Verkauf von Springer-Regionalblättern an die Funke-Gruppe.
  • Fachmedien wurden in Höhe von 1,15 Milliarden ganz oder als Beteiligung übernommen.
  • Den höchsten Anteil nahmen erstmals Transaktionen im E-Commerce ein: mit 1,75 Milliarden Euro. Ursache dafür war vor allem der Verkauf der Zalando-Anteile durch Holtzbrinck.

Den Löwenanteil der M&A-Aktivitäten verzeichnete Bartholomäus & Cie. bei den großen Verlagsgruppen:

  • 24 Transaktionen wurden für Holtzbrinck registriert,
  • 23 für Axel Springer,
  • 21 für Burda,
  • 17 für Gruner + Jahr,
  • 14 für Bertelsmann und
  • 13 für Springer Science + Business Media

Die meisten Deals machten Publikumsverlage (66), gefolgt von Fachmedien (49) und dem Segment E-Commerce (43). Die Aktivitäten bei Fachmedien gingen leicht zurück, vor allem bei Bucherverlagen und im Buchhandel.

Spürbar verändert hat sich nach Angaben des Transaktionsmonitors das Investitionsverhalten: Erstmals machen "klassische" mediale Geschäftsmodelle als Kaufobjekte weniger als die Hälfte aller M&A-Aktivitäten aus: Er liegt bei nur noch 48 Prozent.

Für 2014 erwartet Bartholomäus & Cie., dass die großen Verlagsgruppen ihren strategischen Umbau konsequent fortsetzen werden. Die digitale Transformation, so ein Fazit der Studie, spielt dabei eine zentrale Rolle.

Ein Interview mit Axel Bartholomäus lesen Sie hier.

Die komplette Studie ist über die Website von Bartholomäus & Cie. www.ba-cie.de erworben werden.