Stiftung Warentest über E-Reader der Saison

Der Tolino schafft eine Zwei plus

3. Februar 2014
von Börsenblatt
Die Stiftung Warentest verteilt Zeugnisse - und legt ein Update ihres E-Reader-Tests vor. Zwar erhält nur eines der neun getesteten Geräte, der Kindle, das Siegel „sehr gut“, doch der Abstand zu den Verfolgern schrumpft: Der Tolino liegt im Ranking 0,2 Zähler im Rückstand.
Der Kindle bleibt spitze, der Tolino ist ihm dicht auf den Fersen: So lautet das Fazit der Stiftung Warentest. Dabei loben die Warentester an Amazon vor allem das Gerät – und an der Tolino-Allianz die Offenheit des Systems für E-Books unterschiedlicher Anbietern (inkl. Bibliotheken/ Onleihe). „Die Tolino-Allianz mausert sich zum Rivalen.“


Insgesamt wurden diesmal neun Geräte unter die Lupe gelegt – das teuerste war der Farb-Reader Color Lux von Pocketbook, das günstigste der Pyrus 2 Led von Trekstor. Sie bilden zugleich das Schlusslicht im Test. Die Top9 der Stiftung Warentest im Überblick (der Test ist im Heft 02/2014 erschienen und zugleich per Download erhältlich):  

  • Sehr gut / 1,5:  Kindle Paperwhite 2 (Amazon; 129 Euro)
  • Gut / 1,7: Tolino Shine 2 (Weltbild, Hugendubel, Thalia, Der Club; ca. 100 Euro)
  • Gut / 1,9: Kobo Aura (Kobo, 149 Euro)
  • Gut / 1,9: Kobo Aura HD (Kobo, 165 Euro)
  • Gut / 2,0: Pocketbook Touch Lux (Pocketbook; 129 Euro)
  • Gut / 2,0: Sony PRS T3 (Sony; 139 Euro)
  • Befriedigend / 2,7: Pocketbook Color Lux (Pocketbook; 239 Euro)
  • Ausreichend / 3,6: Trekstor Pyrus 2 Led (Trekstor; ca. 80 Euro)

 

Befunde aus dem E-Reader-Test der Stiftung Warentest

 

  • die neue Generation der E-Ink-Bildschirme bietet einen besseren Kontrast;
  • Hintergrundbeleuchtung ist Standard, oft funktioniert sie gleichmäßiger als bei den Vorgängern;
  • Touch-Monitore sind ebenfalls längst Standard (keine Touch-Option: Trekstor Pyrus 2 Led)
  • über Softwareprobleme ärgerten sich die Tester beim Trekstor
  • auch der Pocketbook Color Lux konnte sie nicht überzeugen: die Farben seien flau, das Schriftbild unscharf. „Den üppigen Aufpreis – 110 Euro teurer als der Kindle – lohnt das Gerät nicht. Für Comics und bunte Magazine sind Tablets besser.“
  • Amazon/ Kindle und die Tolino-Allianz liefern sich aus Sicht der Tester ein Kopf-an-Kopf-Rennen: „Tolino ist eine ernstzunehmende Alternative“, loben sie. Als positiv fällt ihnen u.a. die Offenheit des Systems für Käufer auf, das auch die Nutzung von geliehenen E-Books ermögliche – und die Cloud (die seit der Version 1.3, wie die Tester vermerken, nun auch unternehmensübergreifend funktioniere).
  • Nichtsdestotrotz sehen sie Amazon weiterhin an der Spitze des Marktes: „Noch immer spricht einiges für den Platzhirschen Amazon.“ Die Argumente: Der Kindle Paperwhite sei das beste Lesegerät mit dem besten Display, dem besten Kontrast und der gleichmäßigsten Hintergrundbeleuchtung, öffne Bücher sehr schnell und sei auch sonst am besten zu handhaben. Zudem biete kein Store mehr Titel an und funktioniere die Synchronisation der Lesezeichen (etc.) über unterschiedliche Geräte so reibungslos.