Versandhandelsumsatz 2013

Rund 81 Prozent per Online-Kauf

19. Februar 2014
von Börsenblatt
Im interaktiven Handel sind im vergangenen Jahr Waren im Wert von 48,3 Milliarden Euro umgesetzt worden – das waren 22,9 Prozent mehr als im Jahr 2012. Das ergab eine Erhebung im Auftrag des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh). Für 2014 prognostiziert der bvh einen Branchenumsatz von 55,8 Milliarden Euro.

Wie der bvh weiter mitteilte, generiert das Online-Geschäft mit 39,1 Milliarden Euro inzwischen rund 81 Prozent des Branchenumsatzes. Über die klassischen Bestellwege wurden 2013 Waren im Wert von 9,2 Milliarden Euro umgesetzt. Zweitstärkste Warengruppe im interaktiven Handel (klassischer Versand und E-Commerce) waren Bücher mit einem Gesamtumsatz von 5,3 Milliarden Euro (davon per E-Commerce: 94,4 Prozent) − wobei diese Zahl alle Bestellwege ­außerhalb des stationären Handels umfasst.

Der interaktive Handel hatte laut bvh-mitteilung 2013 einen Anteil von 11,2 Prozent am Einzelhandel − bezogen auf den steuerbereinigten Einzelhandelsumsatz, den der Handelsverband Deutschland (HDE) gemeldet habe. Im Jahr davor lag der Anteil danch bei 9,4 Prozent.

Weitere Ergebnisse der Studie:

  • Die Bestellungen über das mobile Internet haben zugenommen: 2013 betrug der Umsatzanteil 10,2 Prozent, 2012 waren es noch 3,8 Prozent. Damit lagen diese auf dem dritten Platz nach Bestellungen übers stationäre Internet (2013: 70,8 Prozent; 2012: 60 Prozent) und per Telefon (2013: 13,2 Prozent; 2012: 25,7 Prozent).
  • Beim E-Commerce (Volumen: 39,1 Milliarden Euro) erzielten Online-Marktplätze (Ebay, Amazon) mit 66,6 Prozent den größten Umsatzanteil. Multi-Channel-Sender kamen 2013 zusammen auf 28,1 Prozent.
  • Beliebteste Zahlungsmethode war auch 2013 der Kauf auf Rechnung: 38 Prozent des Umsatzvolumens wurden so abgewickelt. Danach folgten Bankeinzug (24 Prozent) und digitale Bezahlwege (19 Prozent). 
  • Frauen nutzen den interaktiven Handel etwas stärker als Männer: Sie sorgten 2013 für 53,4 Prozent des Umsatzvolumens von 48,3 Milliarden Euro.
  • Bücher werden wesentlich öfter von Frauen bestellt. Rund 61 Prozent gaben an, zuletzt ein Buch geordert zu haben, bei den Männern waren es 39 Prozent.

Jahresprognose 2014

Der bvh sieht die Aussichten für den interaktiven Handel weiterhin rosig. Laut Prognose erwartet man 2014 einen Gesamtumsatz von 55,8 Milliarden Euro (plus 15,5 Prozent gegenüber 2013). Der E-Commerce soll dabei gar um 24,8 Prozent auf ein Volumen 48,8 Milliarden Euro steigen. Damit läge dessen Anteil am Branchenumsatz bei 87,5 Prozent.

Zur Studie

Die Untersuchung wurde 2013 zum achten Mal in Folge im Auftrag des bvh durchgeführt. Erstmalig wurde damit das Marktforschungsinstitut GIM-Gesellschaft für innovative Marktforschung betraut und das Studiendesign aktualisiert, sowie die Methodik optimiert, teilt die bvh mit. Befragt wurden rund 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren im Zeitraum von Januar bis Dezember 2013 telefonisch und per Onlinefragebogen zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen. Das jetzt vorgelegte Ergebnis basiere auf der Gesamtauswertung der Monate Januar bis Dezember 2013. Kooperationspartner des bvh für die Studie ist die ChannelAdvisor GmbH.