Antiquariat

Varia Antiquaria 100

24. Februar 2014
von Börsenblatt
Ombudsrat des Verbands Deutscher Antiquare, ein Interview mit Matthias Wagner, Virtuelle Fachbibliothek b2i gefährdet? Neuigkeiten für Antiquare und Büchersammler.

Der Verband Deutscher Antiquare hat kürzlich weitere Informationen über den neu eingesetzten Ombudsrat veröffentlicht (boersenblatt.net berichtete). Ob diese Einrichtung tatsächlich geeignet ist, mittels der Autorität und des Erfahrungswissens seiner drei Mitglieder Susanne Koppel, Frieder Weitbrecht und Godebert M. Reiss Konfliktfälle im Einvernehmen mit allen Beteiligten auszuräumen, wird man sicher erst zu einem späteren Zeitpunkt angemessen beurteilen können. Das Selbstverständnis, das dieser ganzen Apparatur zugrunde liegt, geht jedenfalls aus einer Mitteilung des Verbands Deutscher Antiquare in bemerkenswerter Offenheit hervor: "Innerhalb eines immer unüberschaubareren und unpersönlicheren Kreises von Antiquaren, vor allem in den Weiten des Internets, sehen wir in der Zugehörigkeit zu einem Verband, der für Qualität und Seriosität bürgt, einen geschäftsfördernden Umstand. Die Einrichtung des Ombudsrates ist ein wichtiger Schritt, diese Werte zu wahren und das Vertrauen zwischen Antiquaren und Kunden nachhaltig zu festigen."

Mit einiger Verspätung sei hier noch hingewiesen auf ein sehr lesenswertes Interview mit dem Berliner Antiquar Matthias Wagner, der sich seit Herbst 2013 ehrenamtlich im Aufsichtsrat der Genossenschaft der Internet-Antiquare (GIAQ) engagiert. Wagner äußert sich darin natürlich auch zu seiner Sicht auf den "Zustand" seines Berufszweigs.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat im Dezember 2013 einen Antrag der Bayerischen Staatsbibliothek für den Aufbau eines Fachinformationsdienstes Buch-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Ablösung des bisherigen Sondersammelgebiets abgelehnt (und gleichzeitig die Förderung eines Antrags der Universitätsbibliothek Leipzig zum Aufbau eines Fachinformationsdienstes Medien- und Kommunikationswissenschaft bewilligt). Betroffen von dieser Ablehnung ist auch die Virtuelle Fachbibliothek b2i. In einem b2i-Rundschreiben heißt es dazu: "Über die Weiterführung dieses Portals und der damit verbundenen Services behält sich die Bayerische Staatsbibliothek eine Entscheidung vor." Eine offizielle Stellungnahme der Bayerischen Staatsbibliothek steht noch aus. Für März ist erst einmal ein Relaunch des Portals b2i geplant.