„Ein Klassensatz könne durchaus mal dabei sein“, beschwichtigte Jörg Lasar, Geschäftsbereichsleiter Vertrieb der Ernst Klett Vertriebsgesellschaft, in Mainz. Angesichts sinkender Schülerzahlen, der Digitalisierung und des Strukturwandels im Buchhandel, der die Sichtbarkeit der Klett-Bücher außerhalb des Schulbuchgeschäfts schmälere, habe Klett die bisherigen Konditionen überdenken müssen. „Um das Wort Erpressung kommt man aber kaum herum“, gibt Lasar zu.
„Haben Sie einmal durchgerechnet, was der Buchhandel verdient, wenn er zwölf Prozent an die Schulen abgibt und 20 Prozent bekommt“?, fragte Jasmina Djordjevic von der Buchhandlung Sattler in Kirchheimbolanden. Lasar muss verneinen. Das und apodiktische Aussagen wie „Sie führen mindestens eine verkaufsfördernde Aktion mit dem Programm von Pons und/oder Klett Lerntraining durch“ kamen in Mainz nicht gut an: „Was ist, wenn keine passenden Angebote gemacht werden? Wird man dann heruntergestuft?“, so Franz-Josef Burkhart, Buchhandlung Blaue Blume, Kaiserslautern. Jörg Lasar verwies hier auf individuelle Absprachen. „Wir setzen diese Konditionen nicht, um uns die Taschen vollzustopfen, sondern um zu überleben“, erklärte Lasar. Man wisse, dass man sich mit diesem Modell unbeliebt mache, müsse aber sehen, wo man bleibe. Positiv aufgenommen wurde in Mainz das Vorhaben von Klett, buchhandelsfremde Firmen aus dem Schulbuchgeschäft heraus zu drängen und die Position der Vertreter zu stärken.
Weitere Themen waren der Prüfbericht des Landerechnungshof Rheinland-Pfalz, der sich auch der Prüfung Schulbuchausleihe angenommen hat: Danach setzt die Wirtschaftlichkeit diverse Verfahrensverbesserungen voraus, darunter die Reduzierung von Depotbeständen und Verbesserungen beim Bestellverfahren.