Shitstorm gegen Amazon

Amazon UK am Onlinepranger

3. März 2014
von Börsenblatt
In Großbritannien regt sich Widerstand gegen Amazons Umgang mit Mitarbeitern: In einer Onlinepetition fordern Aktivisten Amazon nicht nur auf, seinen Angestellten wenigstens das Existenzminimum („living wage“) zuzugestehen. Die Anti-Amazon-Aktivisten sammeln auf ihrer Seite „Amazon Anonymus“ kompromittierende Informationen und vernetzen den britischen Widerstand gegen den Onlinehändler.
Vor allem die schlechte Bezahlung der Mitarbeiter, die als unwürdig empfundene Behandlung der Mitarbeiter (aufgelistet werden verschiedene Undercover-Reportagen) und die oft kritisierte Steuer-Trickserei Amazons werden angeprangert. Amazon Anonymus will das Unternehmen nach eigenem Bekunden dazu bewegen, mit diesen „schlechten Angewohnheiten zu brechen".

Eine Petition, in der eine Bezahlung der Mitarbeiter in Höhe des Existenzminimums gefordert wird, unterzeichneten bislang 56.000 Menschen. „Living wage" bezeichnet dabei Stundenlohn, der in einer bestimmten Region zur Sicherung der eigenen Existenz notwendig ist - das sind aktuell 8,55 britische Pfund in London und 7,45 Pfund pro Stunde im Rest Großbritanniens.

Die Betreiber von Amazon Anonymus, die sich aufgrund der Petition zusammengefunden hatten, haben angekündigt, sich aktuell auf eine größere Protestaktion vorzubereiten, die noch in diesem Jahr stattfinden soll. Bis es soweit ist, sollen monatliche Aktionen vorausgehen.