Antiquariat

"Blockadehaltung aufgeben"

5. März 2014
von Börsenblatt
Zusammen mit zwei Kunsthandelsverbänden hat der Verband Deutscher Antiquare klare Regelungen der zuständigen Stellen für den praktischen Umgang mit dem zum Jahresbeginn geänderten Umsatzsteuergesetz angemahnt.

Die von Hans-Martin Schmitz Eric Meletta und Christian Hesse für die drei Verbände unterzeichnete Erklärung im Wortlaut:

"Nachdem mehrfache Versuche gescheitert sind, mit den Länder-Finanzministerien ins Gespräch über die offenen Fragen hinsichtlich der Anwendung des geänderten §25a UStG (Wegfall des ermäßigten Steuersatzes für Kunst, darunter auch Graphiken und Sammlungsgegenstände wie Autographen) zu kommen, sehen sich die Kunsthandelsverbände und der Verband Deutscher Antiquare gezwungen öffentlich an die Ministerien zu appellieren, ihre Blockadehaltung aufzugeben.

Es ist ohne Beispiel, dass fast zwei Monate nach Inkrafttreten der Änderungen bei der Umsatzsteuer für Kunst noch keine klaren Regelungen von den Länderfinanzministerien bekannt gemacht worden sind und somit wichtige Fragen zur Anwendung der neuen Vorschrift unbeantwortet bleiben (30%-Regel, Altbestände). Es ist unverständlich, dass das Bundesfinanzministerium in einem BMF-Schreiben die Altbestände von Briefmarken- und Münzhändlern entlastet aber den Kunst-, Graphik und Autographenhandel übergeht.

Der Mangel an klaren Regeln verunsichert den deutschen Kunsthandel und trägt erheblich zur bereits bestehenden Wettbewerbsverzerrung zu Lasten des deutschen Handels auf dem europäischen Kunstmarkt bei (die Einfuhrumsatzsteuer für Antiquitäten liegt in GB bei 5%, in Frankreich bei 5,5% und in Deutschland bei 19%). Wir erwarten, dass dem deutschen Kunsthandel Gelegenheit gegeben wird, die zahlreichen Probleme, die sich aus dem Wegfall des ermäßigten Steuersatzes ergeben, den Ministerien vorzutragen und praktikable Lösungen anzuregen."