Droemer Knaur klagt gegen Voland & Quist

Wanderhurenstreit vertagt

15. März 2014
von Börsenblatt
„Die schönsten Wanderwege der Wanderhure“ – wenn es nach Droemer Knaur geht, soll der Independent-Verlag Voland & Quist den Erzählband des Poetry Slammers Julius Fischer künftig anders nennen. Am Donnerstag traf man sich vor Gericht – vorerst ohne Ergebnis.

Um den Verlagen weitere Kosten zu sparen hat das Düsseldorfer Gericht, das mit der einstweiligen Verfügung gegen Voland & Quist befasst ist, die Verhandlung vertagt. Den Verlagen soll Zeit gegeben werden, sich untereinander zu einigen. Gelingt das nicht, wird am Donnerstag, 27. März, neu verhandelt und ein richterlicher Entschluss gefasst.

Eine Lösung, die sich abzeichnet, ist das Voland & Quist nach Abverkauf der aktuellen Auflage dem Slammer-Buch einen neuen Titel verpasst. Droemer Knaur stört sich daran, dass ein anderer Verlag den Erfolg der eigenen, teilweise verfilmten historischen Romane von Iny Lorentz zur Aufmerksamkeitssteigerung – sprich: zu Werbezwecken nutzt. Voland & Quist will seinen Anspruch auf Satire und Kunstfreiheit indes verteidigen. Zwei Prinzipien prallen aufeinander.

Es bleibt spannend im Streit um die Wanderhure. Am Donnerstag hat die Jury der Mayerschen Lesecommunity Was liest du? auf der Leipziger Buchmesse „Das Mädchen mit dem Rohr im Ohr und der Junge mit dem Löffel im Hals" als ungewöhnlichsten Buchtitel des Jahres 2013 ausgezeichnet. Julius Fischer war ebenfalls nominiert, konnte sich aber nicht durchsetzen.