Antiquariat

Ein Bücherschrank als Ärgernis

19. März 2014
von Börsenblatt
Auf die Idee, einen öffentlichen Bücherschrank in der Nachbarschaft als Begründung für die Reduzierung der eigenen Öffnungszeiten zu nehmen, muss man erst einmal kommen: die "Frankfurter Neuen Presse" berichtet, worüber sich der Frankfurter Ladenantiquar Wolfgang Rüger sehr ärgert.

Zitat aus dem Artikel (siehe Link unten):

"'Das ist entweder ein Manifest kompletter Hirnlosigkeit oder eine politische Provokation', schimpft der Antiquar über den öffentlichen Bücherschrank, den der Ortsbeirat 5 vor etwas mehr als einem halben Jahr in der Nähe seines Geschäftes installieren ließ. Zwar finden sich in Bücherschänken nur selten antiquarisch bedeutsame Bücher. Aber Wolfgang Rüger geht es ums Prinzip. 'Ich verkaufe hier Weltliteratur für 25 Cent. Wenn mir der Ortsbeirat einen Bücherschrank vor die Tür stellt, ist das für mich ein 10 000 Euro teures Altpapier-Lager', ätzt Rüger."

Aus "betriebswirtschaftlichen" und "ideellen" Gründen hat Rüger deshalb die Öffnungszeiten seines Antiquariats radikal reduziert, wie die "Frankfurter Neue Presse" berichtet.

Genauso gut könnte man solche lokalen Bücherschränke zur kostenlosen "Buchentnahme" als Engagement für die Buchkultur im öffentlichen Raum bewerten… Eigentlich ein ideales Thema für eine buchwissenschaftliche Qualifikationsarbeit, sofern nicht schon längst vergeben (siehe die Literaturangaben, die der einschlägige Wikipedia-Artikel anführt)...