"Die Digitalisierung ändert vieles, aber nicht alles"

Steven Rosato: "Entdeckungen zu machen wird eines der wertvollsten Ergebnisse für Buchmessen-Teilnehmer sein – die Fähigkeit, einen Markt zu schaffen, und Bücher und Autoren mit einem interessierten Publikum zu vernetzen, wird dabei eine entscheidende Funktion sein. Eine weitere höchst entscheidende Funktion ist die Effizienz: alle richtigen Leute am gleichen Ort und zur gleichen Zeit zu haben.

Während sich der Strukturwandel in den vergangenen Jahren wegen der Digitalisierung deutlich beschleunigt hat – diese Veränderungen gehen alle auf die 90er Jahre zurück - , bleiben die Buchmessen-Formate im Großen und Ganzen unverändert. Während sich einige Funktionen verändern oder den Verlust ihrer Vermittlerrolle erleben, ersetzen neue Funktionen alte, und Buchmessen im Jahr 2020 werden nicht mit den heutigen identisch sein – aber sie werden nicht ausschließlich in Form von Konferenzen stattfinden.

Traditionelle Stände gehören weiterhin zu Buchmessen-Identität

Genau das, was in bezug auf die Geschäftsfunktionen geschieht, wird sich ändern, aber so lange es verschiedene Marken und Branchensegmente gibt, werden traditionelle Messestände auch weiterhin ein Teil der Buchmessen-Identität sein.

Das eine, was die Leute erwarten können, ist, dass eine Buchmesse nicht durch Zeit oder Ort begrenzt wird – was bedeutet, dass sie wesentlich länger von Bedeutung ist als die drei, vier, fünf Tage, die eine Messe dauern mag. Die Leute wollen Wochen und Monate vor dem Ereignis planen, sich vernetzen und sich engagieren - und ebenso danach. Die Möglichkeit, von ferne Gruppen beizutreten oder sich zu vernetzen, wird zudem eine erstaunliche Dynamik entfalten."

Book Expo America, 29. – 31. Mai 2014
Aussteller: ca. 1.120 aus 27 Ländern
Veranstaltungen: mehr als 250   
Besucher: ca. 21.000 Fachbesucher
Veranstalter: Reed Exhibitions (Partner: Association of American Publishers/AAP; American Booksellers Association /ABA). 
www.bookexpoamerica.com

SERIE boersenblatt.net-Umfrage unter Messe-Chefs
Buchmessen sind ein Barometer für Marktverschiebungen. Welche Metamorphosen ihnen selbst bis 2020 bevorstehen und wie sie um Aussteller und Besucher werben wollen: boersenblatt.net präsentiert Antworten aus erster Hand, aus aller Welt.

Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse (1)
Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse (2)
Jacks Thomas, Direktorin der London Book Fair (3)
Gabriela Adamo, Direktorin der Buenos Aires Book Fair  (4)
Steven Rosato, Event Direktor der Book Expo America
Jacek Oryl, Direktor der Warsaw Book Fair