GfK-Prognose zum Einzelhandelsumsatz 2014

Online-Handel als Wachstumsmotor

25. März 2014
von Börsenblatt
Für den Einzelhandelsumsatz 2014 prognostiziert die GfK ein geringes Gesamtwachstum. Das liege am weiter wachsenden Online-Handel, für den stationären Handel vor Ort erwarten die Marktforscher erstmals ein leichtes Minus.

Das geht aus der aktuellen Studie "GfK Einzelhandelsumsatz 2014" hervor. Diese weist die regionalen, stationären Einzelhandelsumsätze für alle Kreise und Gemeinden Deutschlands mit mehr als 10.000 Einwohnern aus und prognostiziert die Umsätze am Ort des Verkaufs.

Die GfK-Marktforscher erwarten danach für den Umsatz im stationären Einzelhandel 2014 ein Volumen von 408 Milliarden Euro. Das entspreche einem nominalen Minus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Wenn man die an anderer Stelle geschätzten Internet-Umsätze mit heranziehe, so die GfK, ergebe sich ein positive Entwicklung: Diese sollen sich laut GfK weiter erhöhen und könnten so das Minus im stationären Geschäft ausgleichen. Der Einzelhandel insgesamt könne so 2014 ein Umsatzplus von nominal 1,2 Prozent m Vergleich zum Vorjahr erreichen. Allerdings: Real, unter Berücksichtigung von zu erwartenden Preissteigerungen, sei von einer geringeren Wachstumsrate auszugehen.

In der Prognose spiegele sich das veränderte Verbraucherverhalten. "Die Online-Umsatzzuwächse werden noch deutlicher als in den Jahren zuvor zu Lasten des stationären Einzelhandels gehen", so die GfK-Expertin Simone Baecker-Neuchl. Der Strukturwandel im Handel sei in vollem Gange und Einzelhändler müssen stimmige und zukunftsweisende Konzepte für ihre Online- und Offline-Verkaufskanäle entwickeln. Besonders kleinere Händler stünden vor großen Herausforderungen. Es sei für die Einzelhändler "mehr denn je erfolgsentscheidend, mit Filialen am richtigen Standort präsent zu sein und den Konsumenten attraktive Einkaufserlebnisse und guten Service zu bieten", so Baecker-Neuchl.

Regionale Verteilung

Die einwohnerstärksten Kreise weisen weiterhin die höchsten Umsatzsummen auf, so das Ergebnis der Studie. Metropolen wie Berlin, Hamburg und München liegen nach der Prognose 2014 im Ranking nach Umsatzsumme im stationären Handel ganz vorn:

Berlin (3,4 Mio. Einwohner): 17,5 Milliarden Euro EinzelhandelsumsatzHamburg (1,7 Mio. Einwohner): 10,7 Milliarden EuroMünchen (1,4 Mio. Einwohner): 10,3 Milliarden EuroKöln (1,0 Mio. Einwohner): 6,9 Milliarden EuroLandkreis Region Hannover (1,1 Mio. Einwohner): 6,4 Milliarden EuroDüsseldorf (593.682 Einwohner): 4,2 Milliarden EuroFrankfurt am Main (687.775 Einwohner): 4,2 Milliarden EuroStuttgart (597.939 Einwohner): 4,1 Milliarden EuroNürnberg (495.121 Einwohner): 3,5 Milliarden EuroEssen (566.862 Einwohner): 3,5 Milliarden Euro 

Diese zehn machen laut GfK zusammen 17,5 Prozent des gesamten stationären Einzelhandelsumsatzes in Deutschland aus.

Für Expansionsplanungen und neue Filialen seien für den Einzelhandel im gesättigten deutschen Markt, so die GfK, "ausgewählte Mittelstädte von großer und weiter wachsender Bedeutung". Beim Index des Einzelhandelsumsatzes pro Kopf der Einwohner liegen etwa Straubing, Passau, Weiden, Schweinfurt und Rosenheim in Front.

Zur Studie

Der GfK Einzelhandelsumsatz spiegelt die regionale Verteilung der stationären Einzelhandelsumsätze wider. Er wird am Standort des Einzelhandels gemessen und berücksichtigt den Umsatz des Einzelhandels (ohne Kfz-Handel, Kraft- und Brennstoffe) abzüglich des Versandhandels und zuzüglich der einzelhandelsrelevanten Umsätze von Bäckern, Konditoren und Fleischern. Für die Studie werden verschiedene Quellen und GfK-Panels zusammengeführt.