Elfenbein Verlag gibt Buchladen auf

Indies verlieren Schaufenster

27. März 2014
von Börsenblatt
Im Prenzlauer Berg ist der Elfenbein Verlag von der Gaudystraße 8 in Hausnummer 7 gezogen. Verleger Ingo Držečnik hat aufgrund der Mietpreisentwicklung nach sieben Jahren seine auf Bücher aus Independent-Verlagen spezialisierte Literaturhandlung Elfenbein in den vorigen Verlagsräumen aufgegeben.

Beim letzten Umzug des Verlags innerhalb Berlins hatte Verleger Ingo Držečnik ein Ladengeschäft für den Verlag angemietet, „bewusst mit Anschluss an die Straße", wie der Verleger erklärt. Auf die Idee, das Büro um einen Buchladen im Erdgeschoss zu erweitern, kam er durch die Neugierde eines Passanten: „Am ersten Tag nach dem Einzug wollte ein Kunde bereits ein Buch kaufen. Das habe ich als ein Startsignal gesehen, einen Buchladen mit Büchern weiterer Independent-Verlage anzubieten."

Zu einem Standbein entwickelte sich der eher bescheidene Umsatz mit den Indie-Büchern über die Jahre nicht. Der Verlag hatte eine Buchauswahl mit Titeln aus 17 Verlagen wie Dittrich, AvivA, Matthes & Seitz und natürlich den eigenen Programmen geboten. „Eine schöne Visitenkarte, aber wir konzentrieren uns auf das Kerngeschäft", sagt Držečnik.

Letztlich sei die Entwicklung der Mietpreise ausschlaggebend für einen Umzug in die neuen Räume gewesen, in denen für einen Buchladen kein Platz mehr ist.

Der Independent-Verlag Elfenbein wurde 1996 in Heidelberg gegründet, nach mehreren Umzügen siedelte der Verlag im November 2001 nach Berlin über. Unter anderem residierte der Verlag in einem Tankstellenhäuschen und einer ehemaligen Brotfabrik.