Nächster Schritt im Verfahren

Weltbild-Insolvenz ist nun eröffnet

2. April 2014
von Börsenblatt
Das Amtsgericht Augsburg hat gestern das Insolvenzverfahren für die Verlagsgruppe Weltbild formell eröffnet. Wirtschaftsprüfer Arndt Geiwitz, der seit 10. Januar vorläufiger Insolvenzverwalter ist, wurde als Insolvenzverwalter bestellt: Gläubiger können nun ihre Forderungen bei Geiwitz anmelden sowie eventuelle Sicherungsrechte anzeigen, sagte dessen Sprecher Patrick Hacker gegenüber boersenblatt.net.

Hacker teilte weiter mit, dass bis gestern 582 Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft gewechselt seien. Sie zahlt maximal zwölf Monate lang Bezüge, die zwischen 85 und 90 Prozent des bisherigen Nettogehalts liegen. Dafür wird das Kurzarbeitergeld der Agentur für Arbeit (zwischen 62 und 67 Prozent des Nettogehalts) von den katholischen Diözesen als aktuelle Eigentümer aufgestockt. In der Weltbild-Zentrale bleiben laut Hacker im Moment ca. 1.050 Mitarbeiter.

Derzeit gebe es für den Verkauf des Unternehmens erste verbindliche Angebote von mehreren Interessenten, die Grundlage für die nun anstehenden Verhandlungen seien. Einige Investoren interessieren sich nur für Teile des Unternehmens. "Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz ist mit Blick auf den Investorenprozess vorsichtig optimistisch, das Ergebnis dessen ist bis zum endgültigen Abschluss jedoch völlig offen", sagte Hacker.

Um die Weiterqualifizierung und Vermittlung der transferierten Mitarbeiter kümmert sich laut KNA eine in München ansässige Gesellschaft für Personalentwicklung und Personalservice: GeDis, die in Augsburg ein Büro anmieten will. Ein Berater soll für je 30 Mitarbeiter zuständig sein.